Dirne des Lichts?, frage ich mich im Stillen.
Wie kommt er auf die Idee, dass ich eine Kreatur des Lichts bin?
Unbeeindruckt über seine hohlen Worte gehe ich wieder auf ihn zu.
Immer schneller, bis ich schließlich wieder von meiner gerade zu übernatürlichen Fähigkeit gebrauch mache, die die Leute mit denen ich trainiert habe um so schnell zu sein, einfach nur "Rasur" nennen.
Jahrelange
Dienste als Söldnerin, in denen man mich wild mit anderen Söldnern zusammengeworfen hat, haben nicht nur negative Erfahrungen eingebracht.
Abermals tauche ich im Bruchteil eines Wimpernschlags hinter dem Dämonen auf, lasse meine Augen über seinen Körper wandern, und bewege mich sofort weiter um wieder wie bei unserer ersten Begegnung in die Luft zu springen, wobei ich dem Dämonen mit einem einzigen Hieb der Klinge den anderen Flügel vom Rücken trenne.
Dass der Dämon offensichtlich mehr rohe Kraft hat als ich ist allein von der Körpermasse her logisch.
Was bringt einem jedoch geballte Muskelkraft wenn man sich nicht schnell genug bewegen kann gegen einen Gegner der präzise die Gelenke attackiert?
Gelenke sind immer noch Gelenke.
Beschädigt man sie, bringen einem die Muskeln drum herum auch nichts mehr.
Ich springe zurück als mir das heiße Blut entgegen spritzt und der Dämon ein weiteres Mal anfängt zu jaulen.
Und gerade als ich dabei bin wieder etwas von dem Frostsalz auf die Wunde zu schütten, höre ich wie ein Schrei etwas später als der des Dämonen weiter über mir verklingt.
Ich runzle meine Stirn und blicke hinauf zum offenstehenden Fenster.
Abrupt halte ich ein und meine Augen weiten sich als sich ein übles Gefühl in meiner Bauchgegend breit macht.
Ohne vom Fenster weg zu schauen deute ich auf den Dämonen.
Aaaahhhm,.... du wirst mir nicht zufällig eine Antwort geben wenn ich dich etwas frage, oder?, meine Augen gehen zurück zum Dämonen der mich nur wutentbrannt anstarrt und ich beginne etwas zu grinsen.
Schon gut,.... vergiss was ich gerade gesagt habe.
Und schon war ich vor dem Ding verschwunden und springe von einem höhergelegenen Gegenstand zum Anderen bis ich beim Fenster ankomme und mich hochziehe.
Im Inneren zeigt sich mir ein grausiger Anblick.
Omahar liegt auf dem Boden und der Geruch von verbranntem Fleisch steigt in meine Nase.
Und so als ob das nicht genug wäre, sitzt auch Lektorius auf dem Boden, auf dem Rücken blutend.
Meine Vermutung, dass er und der Dämon eine Verbindung haben, bestätigt sich und zwischen meinen Augenbrauen bildet sich eine tiefe Schlucht während ich in das Zimmer steige und meine Augen auf die zwei Männer vor mir wie zwei glühende Pfeile fixiert sind.
Schnell laufe ich zu dem Prätorianer und knie mich auf den Boden neben ihm.
Ohne etwas zu sagen, ziehe ich einen größeren Lederbeutel hervor in dem verschiedene Kräuter, Pasten und Elixiere enthalten sind die gerade einmal für eine Person reichen werden.
Da!, ich drücke Omahar eine kleine Phiole in die Hand von dem ich den Korken schon entfernt habe.
Das wird deine Wundheilung unterstützten. Und, ich öffne ein simples Holzdöschen in dem eine wohlriechende bläulich-milchige Substanz enthalten ist in die ich einen Finger hinein tauche.
das wird jetzt etwas weh tun.
Ohne zu zögern beginne ich die Wunde damit zu beschmieren.
Die magisch getränkte Salbe half dabei eine Wunde zu reinigen, schädliche Magie darin zu binden und die Wunden schnell zu schließen.
Und zu meiner Genugtuung kann ich bereits sehen wie die Verbrennungen kleiner werden.
So mein Lieber, wenn du wieder stehen kannst, kannst du dich gleich um deinen Herrn kümmern!, mein ernster und aufgebrachter Blick trifft Omahars Augen.
Denn ich habe absolut keine Ahnung wie zur Hölle ich die Verbindung zwischen ihm und der Wunderkerze da draußen trennen kann!