Ferrys geht neben Charlotte her, sehr darauf bedacht sie zu fangen, sollte sie umfallen, denn ihr mochte es nicht bewusst sein, aber den Weg hinauf zum Eingang des Schlosses und den Treppen hinauf zu den Privatgemächern, schwankte sie mehr als mit festen Schritten zu gehen.
Genau so wie die junge Frau, verlässt auch kein Wort den Prinzen.
Auch Jaquotte, die hinter den beiden geht, macht keinen Mucks.
Erst als sie die Ostländerin in ihre Gemächer gebracht haben, und bereits auf dem Weg zum Esszimmer sind, kann sich Ferrys nicht mehr helfen und bleibt abrupt stehen, dem die ehemalige Piratin folgt als sie realisiert, dass Ferrys nicht mehr neben ihr geht.
Die Frau dreht sich zur Seite und schaut in das wutverzogene Gesicht des Jünglings.
Warum sagst du nichts?! Warum tadelst du mich nicht?!
Jaquotte dreht sich voll zu ihm um und schaut ihn nur ohne eine Regung im Gesicht an.
NUN?!!, bricht es nach mehreren Momenten aus ihm heraus, doch Jaquotte bleibt noch immer die Ruhe selbst.
Pah!!!
Ferrys wirft die Arme nach oben und stapft zornig an der rothaarigen Frau vorbei, weiter in den Gang hinen.
... wollt Ihr, dass ich Euch tadle, eure Majestät?
Der Mann bleibt stehen und schaut zu De Gamas rechter Hand.
... ich kann Euch sagen, wie gefährlich es war nicht auf das Wetter zu achten wenn Ihr wisst, dass ein Sturm kommt, oder, dass Ihr bereits mehrfach Euer eigenes Leben aufs Spiel gesetzt habt weil Ihr zu tollkühn wart.... Aber das wisst Ihr bereits. Warum sollte ich mich also wiederholen?
Ferrys Wut verfliegt und er senkt etwas betroffen seinen Kopf.
Oder wartet Ihr darauf, dass ich es endlich eurer Majestät der Fürstin erzähle von welchen Situationen ich Euch gerettet habe, damit sie Euch tadelt?
Der zukünftige Herrscher v erzieht sein Gesicht kurz und schüttelt müde den Kopf.
Nein,... schon gut,.... lass uns zum Speisesaal gehen. Mutter und Pauolo sind sicher schon dort.
Wie gedacht, waren die Fürstin und der Kapitän tatsächlich schon beim gedeckten Esstisch.
Selbstverständlich wollte Rosaina wissen wo sie blieben und wo Charlotte war, was Ferrys alles knapp und ebenso ausgelaugt wie die junge Frau in ihrem Bett, mit der halben Wahrheit beantwortete, wobei De Gama sich kurz einmischte und Jaquotte fragte, wo zum Teufel sie steckte, denn er hätte ihre Hilfe an Bord benötigt (was so viel heißt wie,
sie hätte das Kommando übernommen um das Schiff für den Sturm vorzubereiten während Pauolo früher zu Rosaina hätte gehen können).
Doch auch ihre Antwort war mit "
Ich wollte schauen ob der Prinz und sein Gast Hilfe benötigen." relativ vage und knapp.
Es wurde gegessen, getrunken, doch wenig gesprochen bis das Klappern der Fenster immer stärker wurde und der Himmel immer dunkler.
Nachdem die Uhr bereits nach 20 Uhr angezeigt hat, beschlossen alle sich zurückzuziehen und sich morgen wieder zu treffen.
Während Ferrys, Pauolo und Rosaina sich in ihre Gemächer zurückgezogen haben, ging Jquotte, wie immer, zum Schiff um sich dort um alles zu kümmern.
Donnerstag, Tag 18. - 3. Woche iV | Tag 4. - 1. Woche in Abral
Es war Mitten in der Nacht, zirka 01:00 Uhr, als Pauolo aufwacht und aus dem Fenster schaut in dem man nur tiefste Schwärze erblickt.
Sein Blick geht zu Rosaina, die in seinen Armen liegt und ruhig und gleichmäßig atmend schläft.
Wie beinahe jedes mal bei heftigen Gewittern, haltet den Kapitän immer etwas wach und nachdem er bereits das dritte Mal versucht hat einzuschlafen, beschließt er aufzustehen und etwas im Schloss spazieren zu gehen.
Vorsichtig erhebt er sich und legt die Bettdecken dichter um Rosaina, damit sie nicht aufwacht wegen ihm, ehe er sein Bein aus dem Bett schwingt und nach dem hölzernen Ersatz seines Anderen langt.
Obwohl es im Schlafgemacht der Fürstin beinahe genau so dunkel war wie draußen (nur dimm vom schwachen Feuer im Kamin beleuchtet), befestigt er gekonnt das Holzbein mit den Lederriemen und steht ganz auf.
Leise geht er zu einem Sessel und langt nach seinem Morgenmantel den er sich beim verlassen des Zimmers überstreift und zubindet nur um ebenso leise aus den Gemächern ihrer Hoheit zu gehen.
Etwas in Gedanken verloren, geht Pauolo langsam durch die Gänge, wobei man sein Humpeln durch diese hallen hört.