Ich gehe mit schnellen Schritten durch den Marktplatz in Richtung Badehaus wo ich nur noch meinen Mantel zu holen habe ehe ich mich wieder in die Schattenwelt begeben würde.
Mit einem trauernden Herzen, lasse ich den Eispalast zurück als ich alles dort erledigt hatte weswegen ich hin gegangen bin.
Es war ungewohnt wieder dort zu sein, doch hatte ich keine Zeit diesen kurzen,... diesen viel zu kurzen, Aufenthalt dort zu genießen.
.... ich wüsste nicht was ich getan hätte, hätte ich Anna gesehen,... es war genug, dass ich ihre Stimme hörte als ich von meinem Schlafgemach hinab in die Waffenkammer schlich.
Dort war alles noch so wie ich es dazumal verlassen hatte. Ebenso wie in meinem Schlafzimmer.
Das war auch der Grund weshalb ich so schnell war.
Hätten sie auch nur irgendetwas verändert, würde ich wahrscheinlich jetzt noch dort sein.
Einen bequemen Slip aus Baumwolle, eine elastische Stoffhose aus verschiedenen Fasern die dafür sorgten dass man sich ungestört darin bewegen und gleichzeitig genügend Luft an die Haut kann, sowie ein bequemes Unterhemd, ebenso aus Baumwolle, waren wie Seide auf meiner Haut nachdem ich den alten Pulli und die kratzige Hose ausgezogen hatte.
Damit nichts mehr auf mich zurück schließt wollte ich die Sachen wieder in den Rucksack geben, den ich im Palast neben meinem Bett ließ, und diesen verstecken. Aber ich hätte es mir nie verziehen wenn ich wirklich klamm heimlich, ohne ein Wort, dort auftauchen und dann wieder gehen würde, weshalb ich meiner geliebten Freundin und Haushälterin nur eine einzige Zeile auf einem Stück Papier hinterließ.
Ich bin bald zurück.
~ Fenris
In der Waffenkammer selbst, habe ich mir gleich die
leichte Lederrüstung von dem Mannequin runter genommen und angezogen damit ich mir nur noch meinen Ludroths Nagel holen musste. Das Problem dabei war allerdings, dass meine Klinge
irgendwo war,... höchstwahrscheinlich im Jägerdorf in den Weiten. Und ich kam erst jetzt darauf.
Den Geistern sei Dank hatte ich ja mehrere Waffen und nach einigem herumschauen, stolperte ich dann tatsächlich über jene Waffe, die wohl am Besten für mein Vorhaben geeignet war:
die Ebenerzklinge.
Diese Waffe hatte mehr übernatürliche Monster und Dämonen erledigt als jede andere Waffe in meinem Arsenal, und davon gab es nicht wenige.
Ich benutzte dieses Schwert (dessen Klingenlänge 70cm misst) bevor ich Ludroths Nagel schmiedete da ich sie nicht überall mit nehmen durfte,... der Grund dafür ist sein größter Bonus gegenüber übernatürlicher Beute wie jenen Dämonen in der Schattenwelt.
Denn diese Klinge besitzt eine unikate und sehr sehr alte Verzauberung: Riivaazzol.
Oder in der geläufigen Sprache: Seelenreißer.
Diese Verzauberung tut was sie sagt, sie zerreißt die "Seele", die
Essenz, seiner Opfer und saugt jeden einzelnen Tropfen dessen Lebensenergie gierig auf bis es es nichts mehr zu geben hat.
Selbst wenn ich dazumal nicht völlig begriff was für eine Macht ich da in den Händen hielt, verstand ich es diesmal um so mehr.
Das Gefühl dass ich empfand als ich das Schwert in seiner Vitrine erblickte war ein Gemisch aus ungläubigem Staunen und Euphorie, da ich nun Dank meiner "neu" erworbenen Kräfte sein Potential voll ausschöpfen konnte.
Zusätzlich dazu bedeutete es, dass ich mir keine schwarzen Seelensteine besorgen muss, was mir erhebliche Zeit einsparte.
Noch ehe ich es mich versehe, stehe ich vor dem Eingang zum Badehaus und blicke zum Schild über dem Eingang.
So wie es ausschaut, war der normale Geschäftsgang wieder in vollem Gang obwohl erst ein halber Tag hier oben vergangen ist. Aber dank genügend Geld in den richtigen Taschen, konnten die Betreiber sehr schnell wieder den gewöhnlichen Betrieb weiterführen so als ob nie jemand umgebracht worden wäre hier.
Ich gehe in das Badehaus, gleich hinauf zur Umkleide für die Frauen und gleich zum Schrank der meine Sachen beherbergt.
Zufrieden sehe ich, dass wirklich noch alles da ist.
Meinen Mantel vom Hacken genommen, schaue ich die übrigen Sachen an, die alte starre und brüchige Lederhose, das abgenutzte und löchrige Leinenhemd, dass irgendwann einmal weiß war, und natürlich meine alten Stiefel, die mehr Löcher als ein Groß-Loch-Käse besitzen.
So sehr es mir auch weh tat diese abgehalfterten Sachen, die mir eine lange Zeit lang gedient haben, weg zu werfen, wurde es einfach höchste Zeit, weshalb ich den Mantel wieder an den Hacken hänge, Hose, Hemd und Schuhe nehme und sie zu einer Bediensteten bringe um sie zu bitten, dies zu entsorgen.
Die Arme wusste nicht worüber sie mehr schockiert sein sollte. Mein Outfit, oder die ranzigen Sachen.
Nachdem auch das erledigt ist, hole ich mir meinen Mantel ein weiteres Mal und lege ihn mir enldich an, das Schwert quer an meinem Rücken befestigt.
Nun fühle ich mich endlich wieder normal. Endlich wieder,... ganz.
Und endlich kann ich mich auf meine nächste Aufgabe konzentrieren die in der Schattenwelt auf mich wartet.