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Der Mann stand zunächst regungslos da, dann nickte. Die Leute applaudierten. Einige klopften Anna leicht auf die Schulter. Conrad sah den Mann an, der dies aus reiner Euphorie heraus tat und steiß ihn leicht beiseite.
Fass sie nicht an..
zischte er den Mann leise an, so dass nur der es hören konnte und Anna. Die Leute waren rundherum einfach zu laut. Der Mann hob die Hände abwehrend und trat einen Schritt zurück. Conrad stellte sich dichter an Anna heran und nickte ihr aufbauend zu.
Also dann. Die Vierte..
Die Leute schwiegen, es schien die Luft zum zerreißen gespannt.
Die Schale war mit einer Flüssigkeit gefüllt. Sie war Geruch und Farblos, fast. Es sah fast aus wie Wasser, war es aber nicht. Wenn man es trinkt ist es leicht süßlich. Es wird als Heilmittel verwendet. Sie wird vor allem im Frühjahr " geerntet " was sehr aufwendig war.
Als Anna berührt wurde, fiel ihr erst gar nicht auf, dass es nicht Conrad war.
Doch durch seine Reaktion, welche sie durchaus mitbekam, merkte sie es natürlich. Aber der Mann hatte sie nicht unsittlich berührt, oder ihr wehgetan. Darum konnte sie auch Conrads Reaktion nicht verstehen.
Sie würde ihn später fragen, was los sei, denn nun musste sie sich auf das nächste Schälchen konzentrieren. Allerdings stieß sie hier an ihre Grenzen. Sie wusste, sie kannte diese Flüssigkeit, doch woher?
Ein hilfesuchender Blick ging an den Soldaten neben ihr. Durfte er ihr helfen? Wie waren die Regeln? Durfte sie mit ihm sprechen?
Conrad sah Anna an. Er schien zu merken, dass sie nicht weiter wusste. Er wusste aber auch nicht ob er ihr helfen durfte.
Probiere es..
Flüsterte er. Die Leuten raunten sich etwas zu, sie waren ebenso angespannt, trauten sich nicht wegzugehen aber auch nichts zu sagen.
Wozu wird es verwendet?
Der Mann zuckte mit der Schulter und deutete auf die Goldmünzen. Natürlich, er würde nichts verraten.
Probieren. Natürlich. Hätte sie vielleicht auch selbst dran denken können.
Anna taucht die Spitze ihres kleinen Fingers in die Flüssigkeit und leckt den Tropfen vorsichtig ab. Es ist fast nicht zu schmecken, doch ist es leicht süß. Anna schließt einen Moment die Augen.
Ihre Mutter hat ihr als Kind die Haare mit dieser Flüssigkeit die Haare getränkt. Sie weiß es genau und lächelt milde. Die Erinnerungen gefallen ihr, damals war noch alles so unbefangen und leicht.
Birke. Anna öffnet die Augen. Also....der Saft davon. Sie blickt den Mann an und schiebt ihm lächelnd die Schüssel zurück. Noch zwei. Und eines davon wusste sie bereits.
Er war sich so siegessicher dass ihm ganz schwindelig wurde als sie die Lösung sagte. Conrad sah gebannt auf. Sie schien sich zu erinnern, weil sie an etwas dachte. Er schmunzelte.
Ha! Das ist es oder? Birke?
Er Mann nickte und die Leute klatschten als würden sie selbst es gelöst haben. Conrad umarmte Anna leicht und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Du bist wunderbar!
Man sah ihm die ehrliche Freude an. Zwei noch, es waren nur noch zwei! Der Mann schon die vorletzte Schale in die Mitte.
Wieder klein gehacktes Grünzeug. Es riecht erfrischend, leicht scharf. so schmeckt es auch, aber.. es fiel noch etwas anderes auf. Ob es eine zweite Pflanze war .. zur Verwirrung vermischt? Da war noch etwas anderes. Es riecht aromatisch, kampferartig und schmeckt würzig, aromatisch und schwach bitter.
Die vorletzte Schale war schwieriger. War es wirklich Minze? Und war das alles?
Anna probierte die Kräuter vorsichtig. Die Luft war zum Bersten gespannt. Sie selbst schloss wieder die Augen um sich besser konzentrieren zu können. Doch dann musste sie einfach nachfragen. Zwei? Ihr mischt wirklich zwei Kräuter in eine Schale? Dabei sah sie dem Mann direkt ins Gesicht. Fair war es nicht gerade.
Es geht um zwei Goldstücke Mädchen, entweder du löst es oder eben nicht.
Conrad ballte die Faust. Ein Betrüger.. irgendwie hatte er es geahnt. Er trat an Anna heran.
Kannst du es erraten?
Bevor er einen Aufstand machen wollte, ehe er sich mit dem Mann anlegen würde, würde er gerne wissen ob es sich lohnt alles aufs Spiel zu setzen. Die Menge tuschelte.
Jetzt wurde Anna selbst wütend. Wenn sie etwas gar nicht ausstehen konnte, dann war es die Tatsache, dass jemand ungerecht wurde, nur weil er sich nicht anders zu wehren wusste.
Sie beantwortete Conrads Frage, in dem sie dem Mann direkt sagte Dann haben wir hier Minze und Salbei! Sie klang nicht, als würde sie sich unsicher sein. Diesmal war sie es auch nicht. Es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn dies nicht stimmte.
Der Mann nahm das Schälchen, schüttelte den Kopf. Conrad zuckte. Die Leute raunten und waren erschrocken. Dann flüsterte er fast resignierend.
Ja, .. ja es ist richtig.
Ha.. ha ha.. jaa.
Conrad nahm Anna in dne Arm und drehte sie einmal im Kreis. Er strahlte. Sie hatte fünf richtige Antworten. Sie waren dem Gold näher denn je. Er setzte sie wieder ab. Die Leute applaudierten, waren außer sich. Der Mann geschlagen? Eine Schale also noch..
Anna hielt die Luft an, bis der Mann ihr Recht gab.
Sie konnte es nicht glauben. Fassungslos starrte sie ihn an, da wirbelte Conrad sie plötzlich herum. Ihr war ganz schlecht vor Aufregung und Anspannung. Conrad. Hör auf damit. Wir.....wir haben doch noch gar nicht.....gewonnen! Nun wurde ihr auch noch schwindelig.
Die junge Frau war ganz durcheinander. Sollte sie sich nun freuen, weil er sie mehr oder weniger dazu gedrängt hatte, ihr Glück zu versuchen? Oder sollte sie ihm böse sein, dass er ihr so einer Anstrengung ausgesetzt hatte? Sie war hin- und hergerissen.
Er löste sich von Anna und strich sich durchs Haar.
Es.. tut mir leid. Die ,, Euphorie ist mit mir durchgegangen.
Er verzog die Mundwinkel.. es tat ihm wirklich leid. Der Mann schob die sechste Schale hin. Es war das bereits erwähnte Salmiak. Es sollte also einfach sein. Conrad würde die Masse in der Schale nicht erkennen. Er hatte keine Ahnung.
Anna nickte Conrad nur zu und atmete durch. Wenn der Alte nicht gelogen hatte, dann dürfte die sechste Schale kein Problem für sie sein. Doch sie wusste weder, was Salmiak war, noch wofür es genutzt wurde.
Aber sie wusste, dass sie es nicht einatmen sollte. Also zog sie die Schale vorsichtig an sich heran. Es sah ganz harmlos aus. Weißes Pulver. Keine großen Auffälligkeiten. Um ganz sicher zu gehen, bückte sie sich über das Schälchen, hielt ihre Haare dabei zurück und schloss die Augen.
Sie roch daran.
Nur leicht, aber es reichte aus. Ein beißendes Gefühl ließ sie zurückweichen. Sie schlug sich beide Hände vor die Nase, pustete immer wieder stark die Luft hinaus, so als wollte sie etwas aus der Nase loswerden. Sie schüttelte sich, sah gequält zu Conrad und konnte im ersten Moment gar nicht sprechen.
Hey.. Anna.
Er legte eine Hand an ihre Schulter.
Was ist den los?
Die Leute hielten die Luft an, der Mann grinste wieder so als hielt er einen letzten Strohhalm fest. Conrad sah den Mann an. Wehe es war giftig.
Anna brauchte eine gute Minute, bis sie wieder richtig sehen konnte und die Tränenflüssigkeit in ihren Augen nachließ. Der Geruch war dermaßen beißend, dass sie sich gar nicht ausmalen mag, was passiert wäre, wenn sie tief eingeatmet hätte.
Sie wedelte mit der rechten Hand vor ihrem Gesicht herum, so als ob sie sich frische Luft zufächern wollte. Und dann wisperte sie Salmiak. und schüttelte sich erneut.
Der Mann fiel in sich zusammen.
Woher kennst du Salmiak?
Fragte er Anna vollkommen erledigt. Conrad sah den Mann an.
Moment. .. heißt dass.. bedeutet dass sie hat recht?
Der mann nickte.. schob Conrad die beiden Goldmünzen zu und auch seinen Einsatz.. einen kleinen Beutel mit den 50 Silberstücken. Conrad musste schlucken und griff zitternd zu dem Beutel unter tosendem Applaus.
Anna.. Anna du hast es geschafft!
Die Leute klopften beiden auf die Schulter. Sie riefen und feuerten sich gegenseitig an, es war verrückt!
Nun, Hannes. Das kann dir egal sein. Die Lady hat eben eine ganz besondere Nase. Es war der alte Mann, der Anna kurz zuzwinkerte, als sie ihn offensichtlich erkannte. Er legte dem Mann ihr gegenüber die Hände auf die Schultern. Mal verliert man, mal gewinnt man. Wir ziehen weiter, mein Freund.
scheinbar gehörte er zu der Veranstaltung. Aber warum hatte er Anna geholfen?
Sie blickte sich um, konnte nicht begreifen, was hier geschah. Hatte sie es wirklich geschafft? Sie suchte in all dem Trubel nach Conrads Augen. Dann gaben ihre Beine nach und sie sank in seine Arme.
Conrad fing sie auf, hob sie hoch und hielt sie fest. Er sah sie an und beugte sich zu ihr runter. Er gab ihr einen sanften Kuss, küsste auch noch ihre Stirn und trug sie von dem Stand weg, während die Menschen sich langsam verteilten. Alle schienen plötzlich bessere Laune zu haben. So als hätte jeder etwas gewonnen. In einer ruhigeren Ecke blieb er stehen.
Anna..
Er setzte sich an eine Hauswand, streckte die Beine aus und hielt Anna in seinem Arm fest. Die ganze Anspannung erschöpfte beide.
Sie ließ sich von ihm fortführen. Fort von dem Stand und fort von den Menschen.
In einer ruhigen Ecke ließen sich beide nieder. Anna hatte seither kein Wort gesprochen. Sie starrte einfach vor sich her und ließ sich von ihm führen.
Nach einer kleinen Weile der Ruhe, sagte sie einfach nur Bitte überrede mich nie wieder zu soetwas.
Er schmunzelte.
Aber ich wusste dass du es kannst. ..
Flüsterte er. Er strich ihr über den Kopf, strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
Wir haben gewonnen.. es tut mir leid .. aber wir haben gewonnen.
Vereinzelt gingen Leute vorbei die den beiden aufmunternd zunickten, Welche lobende Worte aussprachen.
Woher kanntest du die Sachen alle?
Das Meiste davon kenne ich von meiner Mutter. Sie ist sehr bewandert, was die Kräuterkunde angeht. Mein Vater hat darauf bestanden, damit wir das Geld für den Heiler sparen, falls mal jemand krank wird. Anna zuckte mit den Schultern. Sie lächelte den Menschen zu, die an ihnen vorbeikamen. Conrad? Was machen wir mit dem Gold? Das er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich, gefiel ihr gut. Doch wollte sie es nicht zeigen. Das gehörte sich nicht in der Öffentlichkeit.