Mit ausdruckslosem Gesicht hört sie ihm zu und erst, als er verschwunden ist schüttelt sie leicht den Kopf und ein sanftes Lächeln legt sich auf ihr Gesicht.
Na dann weiß ich jetzt ja, von wem Lektorius diese Angewohnheit hat einfach zu verschwinden, anstatt zu fragen, warum man etwas tut.
Ihr Blick geht zu den beiden Leibwächtern.
Nicht? Ich habe sehr wohl mit so einer Reaktion gerechnet, auch wenn ich gehofft habe, dass er trotz aller Empörung nicht einfach verschwindet. Mir ist diese Reaktion mehr wert als tausend Schwüre, die er mir leisten würde. Ich hoffe nur, dass er mir noch zuhört und meine Absicht versteht.
Doch zunächst muss ich mich um die Sicherheit der Bücher kümmern.
Ihr Blick geht zu Fenrirswolf.
Verzeiht, dass auch ich euch allein lassen muss, aber ihr könnt gerne so lange ihr wollt hier verweilen. Wenn ihr etwas benötigt, dann ruft einfach Fefine und Leandris, sie werden euch helfen.
Sie neigt den Kopf und geht mit zügigem Schritt in die Kapelle während ihr unzählige Gedanken im Kopf herum-schwirren. Sobald sie angekommen ist konzentriert sie sich jedoch völlig auf die Bücher der Macht und darauf, dass sie sie weiter schützen und nicht benutzen möchte. Erst als sie völlig ruhig und ihre Gedanken klar sind ruft sie die Bücher und es dauert nicht lange, da bildet sich ein eigenartiger Nebel. Dunkel, fast schwarz, mit vielen, hell leuchtenden Punkten, einem Sternenhimmel sehr ähnlich, in dem Kaleidoskop ähnlich immer neue Bilder auftauchen und wieder verschwinden. Kaum hat sich der Nebel gelichtet erscheinen die Bücher vor ihr. Wie auch vorher schon fliegen sie um sie herum und scheinen miteinander zu spielen und lächelnd betrachtet sie das Verhalten, dass sie erneut an kleine Kinder erinnert. Doch dann beginnt sie damit den Schutz der Bücher zu verändern und zu verstärken und vor allem ändert sie die Möglichkeit, wie man die Bücher rufen und auch benutzen kann.
Als sie fertig ist bildet sich erneut der Nebel voller Bilder und kurz verschwinden die Bücher nur um dann erneut zu erscheinen. Diesmal jedoch liegen sie ruhig in der Luft, fliegen zu ihr und landen gestapelt auf ihren ausgestreckten Händen. Ich würde euch gerne an einen anderen Ort bringen und hoffe, dass es euch auch dort gefällt.
Mit den Büchern in der Hand verschwindet sie und taucht in der Bibliothek des Ordens auf. Sie stellt die Bücher in ein Regal und kurz darauf sind sie nicht mehr sichtbar.
Einen Augenblick verweilt sie noch, doch als sie die Bücher nicht mehr spüren kann verlässt sie die Bibliothek und geht hinauf in ihre Kammer um das Geheimversteck zu öffnen. So viele magische Artefakte die hier lagerten, doch überlegt sie genau, was sie mitnimmt. Die heilige Lanze sollte sie besser nicht mitnehmen und so kontrolliert sie sorgfältig, dass sie in ihrer Kiste liegt und diese fest verschlossen ist.
Dann nimmt sie den Stab der Einsicht und der Weitsicht heraus und betrachtet ihn lange, bevor sie ihn mit einem Zauber belegt, der dafür sorgt, dass er unsichtbar ist. Mit wenigen Handgriffen ist er an ihrem Gürtel befestigt und sie verschließt das Geheimversteck wieder und geht nach draußen, wo Seram und Ragnar sie erwarten.
Was habt ihr vor?
Nichts bei dem mir Gefahr droht Seram und deswegen wirst du mich diesmal nicht begleiten. Das ist kein Wunsch, sondern ein Befehl.
Aber Sajana, es ist meine Pflicht euch zu beschützen.
Mir wird nichts geschehen und sollte ich tatsächlich doch in Gefahr geraten, so werde ich dich sofort rufen.
Du kannst ihm nicht trauen.
Und doch tue ich es.
Ihr Blick geht zu Ragnar, der ohne Regung stumm dasteht.
Ihr solltet versuchen zu Omahar zu gelangen und dann gemeinsam einen Weg zu Lektorius suchen, falls es mir nicht gelingt ihn zu erreichen.
Ohne auf eine Antwort zu warten verschwindet sie aus dem Orden.