Ich zwinge mich bewusst ruhig ein und aus zu atmen als ich zu meinem Pferd gehe, das mich mit aufgestellten Ohren anschaut und herumzutänzeln beginnt, als es spürt, was für ein Sturm sich in mir zusammengebraut hat.
Ohne von dem langen, in Leder eingewickeltem Objekt wegzuschauen, öffne ich die Riemen an der Satteltasche und wickle es mit einem kräftigen Schwung meiner Rechten komplett aus.
Das Leder achtlos auf den Sattel geworfen, gehe ich diesmal mit schnelleren, determinierten, Schritten aus dem Stall, dabei die Scheide meines
Schwertes so stark greifend, dass meine Knöchel weiß hervortreten.
Zurück bei der Taverne, bleibe ich nicht stehen und gehe durch die Tür, dabei packe ich nun auch den Hilt und ziehe die schwarze Klinge hervor.
Ich bin so wütend, dass ich die Scheide einfach fallen lasse und meine rechte Hand hebe die sich anspannt, gefolgt von meinem ganzen Arm, wobei ein sonderbarer Nebel sich um diesen bildet.
Dies hat zur Folge, dass Dia auf einmal aus dem Sessel gehoben wird und steif wie eine Puppe über den Boden zu schweben beginnt, mit den Schuhsohlen gerade noch so das Holz berührend.
Mit Hilfe meiner Blutmagie lasse ich sie neben dem Sessel wie ein Holzpfahl stehen und fasse mit beiden Händen den Griff.
Ich hole aus und gerade als ich dabei bin die Dämonin wie einen Zweig niederzuschneiden, dringt erst jetzt die Stimme Scottys zu mir.
FENRIS! STOP! STOP!!! NICHT IN DER TAVERNE!
Mit dem Schwert quer über mir, halte ich ein.
Mein zornentbrannter Blick klärt sich wieder und meine Schultern senken sich, und mit ihnen auch meine Ebenerzklinge.
Ich fühle mich matt und müde. Nicht nur weil ich die limitierte Grenze meiner Fähigkeiten mit der Blutmagie stark strapaziert habe, sondern auch die Realisation, dass ein kleiner Teil der Welt die ich versucht habe aufzubauen zusammengebrochen ist.
Das Schwert gerade noch so in meiner Rechten gen Boden haltend, beginne ich nur leicht meinen Kopf zu schütteln.
Was habe ich denn erwartet? Sie ist eine Dämonin. Du weißt, was sie tun,...
Tut mir leid, Scotty., meine ich schließlich leise und drehe mich um, um die Scheide vom Boden aufzuheben.
Träge schiebe ich meine Waffe in die schützende Hülle zurück während ich zum Kamin gehe und mich wieder in den Sessel vor diesem setze, mein Schwert neben mir an der Armstütze angelehnt und meine Augen in das Feuer gerichtet.