Von den hereinfallenden Sonnenstrahlen wird Nefertina geweckt und spürt eine wohlige Wärme um sich herum. Sie atmet tief ein, spürt, dass sie von jemandem im Arm gehalten wird und öffnet langsam die Augen. Liam liegt neben ihr und atmet ruhig und gleichmäßig.
Er schläft denkt sie, streicht ihm sanft übers Haar und erschrickt leicht, als er die Augen öffnet.
Na, schon wach? Sagt sie leise und ist selbst überrascht über den weichen Klang ihrer Worte. Wie hast du geschlafen?
Er lächelt sie verschlafen an und gibt ihr einen sanften Kuss.
Gut meine Liebe, nur mein Kopf schmerzt etwas. Ich muss mich heute Nacht irgendwie gestoßen haben sagt er und grinst sie schief an.
Oh, wie konnte das denn bloß passieren? Mir scheint, ich muss dich in Zukunft ins Bett bringen, witzelt sie und streicht ihm mit dem Zeigefinger sanft über die Brust.
Sie denkt an den vorangegangenen Abend und ihr Blick wird traurig.
Liam, es tut mir leid ... Gestern ... Ich weiß auch nicht, was mit mir los war. Es ist nur ...
Shhh ... Er legt ihr sanft einen Finger auf die Lippen ... Nicht reden, es ist ok ... sagt er und küsst sie erneut sanft.
Sie erwiedert den Kuss und sinkt mit ihm zurück auf die Matratze, kuschelt sich an ihn und ist dankbar, dass sie ihm keine Erklärung schuldet.
Kurze Zeit später hört sie die Turmglocken läuten und öffnet erneut die Augen.
Schon so spät sagt sie ein wenig enttäuscht und löst sich von ihm.
Ich muss leider los ...
Sie steht auf, geht zum Waschtisch und der Blick in den Spiegel zeigt noch den Alkoholkonsum und den Schlafmangel der letzten Nacht.
Sie atmet tief durch schöpft sich mit den Händen kaltes Wasser ins Gesicht und schüttelt sich.
Dann kleidet sie sich an, dreht sich nochmal zu Liam, der mittlerweile auch aufgestanden ist und sich ebenfalls ankleidet.
Ich vergaß, Ihr seid ja nun ebenfalls Herold, ehrenwerter Liam Zakoba.
Sie grinst ihn an, gibt ihm noch einen flüchtigen Kuss und begibt sich zur Tür.
Mach dich frisch, ich geh schon mal vor und lass mir berichten, was es zu tun gibt. Wir sehen uns dann später ... Und komm nicht wieder zu spät.
Sie zwinkert ihm frech zu und verlässt die Zimmer, grüßt lächend die Anwesenden, dann verlässt sie die Taverne und frische kalte Winde weht ihr ins Gesicht.
Noch immer hat sie keine Ahnung, wie das Ganze nun weiter geht, doch sie ist froh, dass er gestern Abend schon schlief und ihre Worte nicht hören konnte.
So eine Aussage sollte gut überlegt sein und nicht im Vollrausch ausgesprochen werden.
Mit gemischten Gefühlen atmet sie nochmal tief durch und macht sich auf den Weg zu ihrem Gildenhaus