Langsam näherte sich ein Reiter dem Schloss, welches verlassen und brach lag. Kein Elb war zu sehen und seine stattlichen Mauern und Türme glänzten nicht mehr in der abendlichen Sonne, aber dennoch waren sie noch immer stabil und erfüllten ihren Zweck. Die Tore waren verschlossen. Einem Elben viel jedoch sogleich auf, dass noch immer einige Schutz- und Bannzauber über dem Schloss und dessen Mauern wirkten. Dem Reiter und seinem Pferd sah man an, dass sie einen weiten Weg hinter sich und viel durchgemacht hatten. Seine Kleidung war verschlissen und dreckig, ebenso wie der Schimmel, doch seiner Haltung nach, war er unverkennbar ein Elb.
Als er vor dem Tor angekommen war, stieg der Elb von seinem Schimmel. Langsam schaute er sich um und sondierte die Umgebung. Dann murmelte er kurz einige elbische Worte und plötzlich öffnete sich das Tor. Der Elb schritt hindurch und der Schimmel folgte ihm. Nachdem die beiden auf der Mitte des Vorplatzes angelangt waren, hielten sie inne und das Tor schloss sich wieder. Es herrschte völlige Stille. Der Elb schlug seine Kapuze zurück und schaute sich um, alles war so, wie er es in Erinnerung hatte, als er überstürzt aufbrechen musste und die Lande Gondals verlassen hatte, nur war die Zeit der Abwesenheit der Elben nicht ganz spurlos an dem Schloss vorüber gegangen, denn die Witterung hatte ihre Spuren hinterlassen.
Luteron hatte bereits einen Boten gesandt, dass auch die anderen wieder zurückkehrten und er hoffte, dass sie sich eilen würden. Luteron brachte seinen Schimmel zunächst in die Stallungen, sattelte ihn ab, säuberte und striegelte ihn. Es brauchte einige Zeit aber nun sah er wieder wie ein Pferd der Elben aus. Luteron stellte ihm nun noch einen Trog frischen Quellwassers und einen Trog mit Hafer hin, was ihm der Schimmel mit einem leichten Stubser dankte. Der Elbenprinz begab sich nun in das Schloss. Über allem hatte sich eine dicke Staubschicht gelegt und Spinnweben hingen überall. Da eine Säuberung hätte viel Zeit in Anspruch genommen, die er nicht hatte, Luteron hätte auch warten können, bis alle Elben wieder da waren, doch auch dies dauerte ihm zu lange und so begann er einige Zauber zu sprechen, bis alles wieder in Sauberkeit erstrahlte.
Sodann erstrahlte das Schloss wieder in seiner vollen Pracht und Schönheit und Luteron ging hinunter in die Therme, um sich nun auch selbst zu reinigen und von den Strapazen der langen Reise zu erholen. Nachdem er ein ausgiebiges Bad genommen und sich neu eingekleidet hatte, begab er sich wieder nach oben in den großen Kaminsaal, schaute zunächst, ob es noch Vorräte gab, die die Zeit überstanden hatten. Der Elbenprinz fand tatsächlich noch einige Lebensmittel und nahm diese mit nach oben. Dann entzündete er im Kamin ein Feuer, setzte sich vor den Kamin und begann zu speisen.