Mae govannen!
Vor Euch erheben sich die hohen Türme des Schlosses Isidrahil, der neuen Heimat der Lichtelben im Lande Gondor, umgeben von Wäldern und Bergen und einem See. Das Schloss ist nicht sogleich zu erkennen, denn seine Baumeister hatten die Gabe es seiner Lage entsprechend zu gestalten, doch ein geübtes Auge vermag auch aus der Ferne die Zinnen des Schlosses auszumachen.
Tretet ein Fremder, Ihr sollt Willkommen sein, wenn Eure Absichten friedvoll sind. Auch Freunde und jene mit denen wir ein Bündnis bekräftigt haben, sind gern gesehene Gäste in unserer Feste.
Um Euch einen Einblick in unsere Geschichte zu geben, wollen wir Euch bitten, uns einen Augenblick Eurer kostbaren Zeit zuteil werden zu lassen und einer kleinen Geschichte zu lauschen.
Dies ist die Geschichte, wie die Lichtelben in das Land Gondal gelangten:
Das Weise Volk der Elben hatte die Welt der Sterblichen verlassen, um eine neue Heimat zu finden. Sie suchten nach den Gestaden der erfüllten Hoffnung.
Ihre Reise währte schon viele Jahre, Jahre, in denen sich immer mehr Wehmut breit machte und eine Krankheit mit dem Namen Lebensüberdruss um sich griff. Völlig ungewöhnlich für das Volk der Elben, waren diese von Resignation ergriffen und viele hatten den Glauben verloren, die Gestade der erfüllten Hoffnung jemals zu finden.
Ein Stamm der Elben konnte dies jedoch nicht verwinden und so entschlossen sie sich von den anderen Stämmen zu trennen. Ihr König hieß die Entscheidung nicht gut, da sie bedeutete, dass sich nun auch die Elben untereinander entzweiten. Er konnte jedoch die Beweggründe verstehen und stellte sich ihnen nicht entgegen.
Als der Tag gekommen war, empfing der König die Gesandten des Stammes der Lichtelben. Er wünschte Ihnen Glück und Erfolg, mahnte jedoch auch zur Vorsicht und teilte Ihnen seine Hoffnung mit, dass die Suche doch zu einem guten Ende führen werden. So wurde man sich einig, dass die Elben im Geiste verbunden blieben. Die Lichtelben brachen also auf und segelten unter der Führung von Prinz Luteron gen Süden.
Ihre Reise währte noch viele Jahre und auch unter den Lichtelben breitete sich der Lebensüberdruss weiter aus und forderte noch etliche Opfer.
Eines Tages, die kleine Flotte war seit Monaten durch dichten Nebel gesegelt, der kein Ende zu nehmen schien, tönte es aus dem Ausguck: „Land in sicht!“ Luteron schrak hoch. Konnte es sein? War es möglich, dass ihre Reise ein Ende hatte? Der Prinz begab sich an Deck des Flaggschiffes. Noch immer war die Flotte umgeben von Nebelschaden, die jedoch nicht mehr so zäh und dick schienen. Als sich die Nebel weiter lichteten, gaben sie den Blick auf eine atemberaubende Küste frei, die, von langen Sandstränden gesäumt, sehr fruchtbar und einladend wirkte. In der Ferne waren schneebedeckte Gipfel zu sehen, davor grüne Anhöhen und Wälder.
Luteron ließ die Flotte noch ein wenig an der Küste entlang segeln, um den Eindruck auf die Seinen wirken zu lassen. Als er eine geeignete Stelle ausmachte, eine kleine Bucht, die wie ein natürlicher Hafen wirkte, gab er den Befehl zum Ankern und stellte einen Erkundungstrupp aus den Erfahrensten unter ihnen zusammen. So gingen sie an Land. Es war ein erhebendes Gefühl, nach Jahrzehnten auf den Planken eines Schiffes, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu verspüren.
Die Küste schien unbewohnt, doch irgendetwas sagte ihnen, dass dieses Land nicht unbewohnt war. Der Trupp bahnte sich einen Weg durch das Dickicht und Unterholt, bis sie zu einer kleinen Anhöhe gelangten, die einen wunderbaren Blick über das Land zuließ. Ein Kundschafter machte Luteron auf etwas in der Ferne aufmerksam. Mit ihren geschärften Sinnen, schauten die Elben in diese Richtung und waren sich schnell einig, dass dort eine Siedlung liegen musste und entschlossen sich, ihren Weg dorthin zu wenden.
Sie waren noch einige Stunden unterwegs, bis sie aus dem Wald, den sie durchquerten, heraustraten. Vor ihnen taten sich Felder mit den verschiedensten Anpflanzungen auf, die von einigen Bauern bewirtschaftet wurden. Die Elben entschlossen sich, die Bauern anzusprechen. Sie schienen keine Angst vor dem Trupp zu haben, obwohl die Elben etliche Waffen mit sich führten. Die Elben wurden von den Bauern in ihr Dorf eingeladen und diese nahmen die angebotene Gastfreundschaft gerne an. So begaben sie sich in das Dorf und schnell trat der Rat des Dorfes zusammen.
Das Gespräch zwischen Elben und dem Rat währte lange und verlief sehr harmonisch. Die Elben erfuhren, dass sie im Lande Gondal waren, in dem sich die verschiedensten Rassen angesiedelt hatten. Auch erfuhren sie, dass es noch viele Landstriche gab, die noch unbewohnt und unerkundet waren.
Nach Ende der Zusammenkunft, fand noch ein kleines Fest zu Ehren der Gäste statt, in dessen Anschluss sich die Elben verabschiedeten und an die Küste zurückkehrten. Dort hatten zwischenzeitlich die anderen Elben damit begonnen, an der Küste zu landen und ein Lager einzurichten. Nachdem alles fertig gestellt war, trat der Rat der Elben zusammen und Luteron berichtete von den Erlebnissen. Auch wenn dies nicht die Gestade der erfüllten Hoffnung waren, wurde schnell klar, dass sich die Lichtelben im Lande Gondal niederlassen wollten ...
Der Garten: