Nachdem sie das schwere Mitbringsel in der Ecke des Stalls verstaut hat, zäumt sie ihre Stute ab, stellt den klapprigen Karren an die Seite des kleinen Gebäudes und macht sich zu Fuß mit ihrem Bündel auf den Weg zum Herrenhaus.
Ein Schloss würde wohl nicht nötig sein. Die Kiste war zu schwer um sie mal eben unbemerkt zu entwenden und öffnen konnte sie nur Luca allein...
Ihr Pferd trottet ein wenig unschlüssig neben ihr her, bleibt schließlich am Fuß der Eingangstreppe stehen und blickt zu ihr hoch.
Wenn du wegläufst, finde ich dich und du endest als Notration im Vorratskeller.
Das Tier schnaubt, Luca lächelt und schiebt vorsichtig die Tür auf.
Gespannt und aufmerksam schaut sie sich in der kleinen Eingangshalle um.
Rechts und links gehen zwei Türen ab… die Treppe ins erste Stockwerk ist auf der rechten Seite baufällig.
Staubpartikel tanzen in der abgestandenen Luft und Luca seufzt.
Wirklich einladend…
Nach einem kurzen Blick in die Küche steuert sie direkt das erste Stockwerk an und nimmt sich viel Zeit, alle Räume zu begutachten.
Mit Hausarbeiten hattest du es ja noch nie so.
Lächelnd beendet sie ihren Rundgang in dem Zimmer, das sie augenblicklich als Phobos Schlafraum identifiziert.
Luca lässt ihre Sachen fallen und streicht sich ein paar schwarze Strähnen aus dem Gesicht.
Die Reise war beschwerlich gewesen und sie hatte lange suchen müssen, denn der Mann am Hafen hatte auf ihre Frage nach dem toten Wald nur mit einem zweifelhaften Gesichtsausdruck in eine ungefähre Richtung gezeigt…
Doch bei dem Zustand fand sie hier keine Ruhe.
Luca löst den kunstvoll verzierten, leichten Harnisch von ihrer Brust und die Schwerter von ihrer Hüfte, streckt sich und zieht ein kleines Lederband aus ihrer Tasche, mit dem sie ihre langen, dunklen Haare zusammenbindet.
Das gibt einen Aufschlag meine Liebe.
Sie geht durch alle Räume und reißt die Fenster auf.
Der abendliche Wind fegt kühl durch das Haus, wirbelt Staub auf und vertreibt die abgestandene Luft.
Langsam aber mit unglaublicher Beharrlichkeit, macht Luca sich daran, die Räume auszufegen und den Plunder darin so gut es geht zu ordnen.