instrumental
Die Explosion und die Druckwelle hatten sie von den Füßen gerissen und gegen einen umgestürzten Baum gepresst, während sie die Arme schützend vor das Gesicht gehalten hatte.
Nun war es unheimlich still...
Phobos nimmt die Arme runter und blinzelt gegen den aufgewirbelten Sand.
Eine riesige Bresche war in den Wald geschlagen worden. Im Zentrum der Zerstörung steht Slade, der ihren Namen sagt bevor er zu Boden geht.
Fassungslos starrt sie nach vorn.
Hatte er Schwäche gezeigt um sie zu retten? Oder hatte sie tatsächlich aus eigener Kraft diese Zerstörung angerichtet?
Ein Zittern läuft durch ihren Körper.
Langsam stemmt sie sich hoch, greift nach ihrem Langmesser, dass sich nicht weit neben ihr in einen alten, knorrigen Baumstumpf gebohrt hat und geht mit wankenden Schritten auf Slade zu.
Als sie über ihm steht hebt sie das Messer.
Tu es jetzt! Er muss verschwinden.
Sie schließt beide Hände um den Griff der Waffe, deren Spitze auf Slades Hals zeigt.
Töte endlich
Ihre Hand beginnt zu zittern.
Sofort!
Schreiend lässt sie sich auf die Knie fallen und legt damit ihr ganzes Körpergewicht in die Klinge.
Ihr Keuchen und Slades flacher Atem sind die einzigen Geräusche die sie wahrnimmt.
Die Spitze der Klinge berührt seine Kehle. Ein einzelner Blutstropfen löst sich und rinnt am Hals des Kriegers hinab.
Du starrköpfiger Idiot...
Salzwasser tropft auf Slades Wange.
Phobos steht auf, sammelt ihren Bogen auf und kehrt dann zu ihrem Gegner zurück.
Sie packt ihn bei den Armen und zieht ihn vorsichtig in Richtung Herrenhaus.
Der Druck in ihrem Innern ist verschwunden. Jedenfalls für heute.
Wie schon einmal für einen bewusstlosen Freund, breitet sie einige Decken und Felle im Untergeschoss des Herrenhauses aus, das sie mit einer tröstend warmen Athmosphäre eines Heims empfängt.
Nachdem Slade einigermaßen sicher und warm untergebracht ist, geht sie noch einmal vor die Tür.
Phobos vergräbt das Gesicht in den Händen und geht vor Schwäche in die Knie.
Sie musste endlich herausfinden was hier vor sich ging und es beenden...
Ihr müder Blick fällt auf die Bank zu ihrer Rechten.
Ein Stück Pergament und eine Figur in Form einer Taube liegen dort.
Othgar.
Phobos geht zurück ins Haus, schaut noch einmal auf Slade und geht dann in ihr Zimmer.
Zu groß ist ihre Sorge, um bei ihm zu schlafen.
Erschöpft und angeschlagen wie sie ist, fällt sie ins Bett und schläft augenblicklich ein.