Na wenn Du unbedingt willst ...
Erstmal eines vorweg: Jeden Vorschlag der User umzusetzen ist nicht unbedingt das, was ein Spiel besser macht, denn die Spieler sind lustigerweise die letzten, die wissen, was gut für sie ist
Würde man alles den Spielern überlassen, würde das Spiel immer einfacher uns bequemer, bis man am Ende gar nichts mehr machen muß und es keine Herausforderung mehr gibt. Außerdem gibts immer unterschiedliche Interessen und man kann nicht einfach sagen, "okay, wir erfüllen einen von Euch und einen von der anderen Seite", denn es braucht ein übergeordnetes Konzept, damit das auch zusammen paßt. Die wenigsten Spieler sind aber in der Lage, über mehr als ein einzelnes Feature hinaus zu denken, geschweigedenn dies auch in Worte fassen zu können.
So, davon mal abgesehen. Wenn ich Gondal mit anderen Spielen vergleiche, schneidet es SCHLECHT ab. Warum?
Also erstmal eines vorweg: Die Spiele, bei denen Neureungen Ewigkeiten dauern, sind meist Spiele, die WIRKLICH kostenfrei sind und die Admins sich aus freiwilligen EHRENAMTLICHEN Mitarbeitern zusammensetzen, die das alles größtenteils in ihrer Freizeit tun. Hinter Gondal aber steckt eine professionelle Firma, die Mitarbeiter sind Angestellte, die nichts anderes zu tun haben und Gondal wirft eine MENGE Geld hab, sie haben also viel bessere Voraussetzungen.
Unter diesem Aspekt betrachtet passiert hier vergleichsweise wenig und das wichtigste: Es werden die falschen Dinge angegangen. Thema Gilden - die kann man einführen, wenn das Balancing stimmt, die Bugs im Griff sind und die größten Stoplersteine entfernt sind. "Falsch" aus der Sicht der Spieler wohlgemerkt. Aus Sicht von SponsorAds ist es genau richtig, was sie machen. Denn die Gilden fördern den Konkurrenzkampf und damit das PvP, welches wiederum den Druck steigert, sich Machtkristalle kaufen zu müssen.
Es gibt Vorschläge, die nicht nur eine deutliche Verbesserung darstellen würden, sondern zudem auch noch super simple umgesetzt werden können. So ein Gildensystem ist komplex und erfodert alles drum und dran eine dreistellige Zahl an Arbeitsstunden. Aber eine kleine Begrenzung einzubauen, daß man denselben Spieler maximal 5 mal am Tag angreifen darf, ist ratzfatz umgesetzt. Wird aber nicht gemacht, denn das würde den Absatz an Machtkristallen schrumpfen lassen.
Nun zum Thema andere Browsergames. Ich weiß ja nicht, wo Du sonst so unterwegs bist, aber die meisten BGs die ich kenne, wenn nicht sogar alle, nehmen Vorschläge der Spieler mit auf. Und meist sogar mehr, als gut für das Spiel ist (s.oben). Das gilt insbesondere für die Spiele, die wirklich umsonst spielbar sind. Diese sind letztendlich auch drauf angewiesen, daß Teile der Entwicklungsarbeit von den Spielern geleistet wird. Das ist aber auch ein anderer Deal: Die meisten dieser Spiele befinden sich ewig lange in der Beta-Phase. Der Deal lautet, daß ein Betaspieler zwar umsonst zocken darf und Zugang auf alle Funktionen hat, sich dafür aber verpflichtet, Bugs zu melden, Verbesserungsvorschläge zu machen und sich auch sonst an der Entwicklung zu beteiligen, indem er beispielsweise RPGs schreibt, die ins Spiel übernommen werden.
Dies findet bei den kommerziellen Spielen, die nur gebaut wurden, den Spielern das Geld aus der Tasche zu ziehen, natürlich nicht statt. Erstens sind sie nicht drauf angewiesen, zweitens würden die meisten Vorschläge eh nur darauf abzielen, direkt oder indirekt die Kosten fürs Spiel zu senken und das wollen die Betreiber natürlich nicht.
Daraus schließe ich, daß Deine bisherige Browsergameerfahrung sich auf Spiele von Bigpoint und Konsorten beschränkt, stimmt's?
Und nur mal so nebenbei: Revorix besteht zu 50% aus Konzepten und Funktionen, die von den Spielern gemacht wurden, außerdem liegt die Entwicklung inzwischen komplett in Spielerhand, der Chef guckt sich das Ergebnis nur noch an und wenn es ihm gefällt, setzt er es um. D-wars hat(te) einen eigenen Spielerrat, der für neue Funktionen zuständig ist. Spacewars setzt sehr viele Vorschläge um und wenn diese wenig Aufwand bedeuten, dann kann es sogar vorkommen, daß es schon am nächsten Tag (!) umgesetzt wird (ist mir selber schon passiert). Earth Lost hat sogar zusätzlich zum Forum und eigener Wiki ein Ticketsystem, mit dem man nicht nur Bugs melden sondern auch Vorschläge einreichen kann. Repod ist eine einzige Ansammlung von Spielervorschlägen, da die Macher alles Ex-Droidwars-Spieler sind, die das Spiel einfach nach ihren Vorstellungen neu programmiert haben. Holy Wars übernimmt zwar selten Vorschläge 1-zu-1, geht aber stark auf das Feedback der Spieler ein und setzt diese Erfahrungen in den neuen Features um. D.h. die Features kommen zwar weitgehend aus der Feder der Admins, aber die Bedürfnisse der Spieler sind in den Features berücksichtigt. Alle Änderungen am Pennergame, die ich mitbekommen habe, basieren auf Spielervorschläge.
So oder so ähnlich sieht es bei den meisten Spielen aus, die ICH kenne, wobei ich mich bei den anderen nicht so sehr um die Entwicklung gekümmert habe, deshalb liste ich sie nicht auf.