Zan vernahm das Schauspiel und hörte dem Gespräch schweigend zu. Es war offensichtlich, das man ihn unterschätzte und auch annahm, das er sich fürchtete. Mitnichten, dachte er bei sich, dafür hatte er schon zuoft dem Tode gegenüber gestanden, und hatte so manches gesehen und erlebt. Aber wenn man ihn als menschliches Wesen unterschätzte, sollte es ihm nur recht sein.
Trotzdem hielt es Zan für angebracht, ebenfalls ein kleine Aufführung seiner Möglichkeiten oder besser der Macht des Lichts abzuhalten. Er ging zu seinem Pferd, und zog wieder seinen Mantel an. Nicht nur weil er wärmer war, sondern weil dieser auch geheime Taschen beinhaltete. Zan lächelte Syndra an, und meinte:
"Ein beeindruckendes Schauspiel der dunklen Seite. Aber auch der rechte Weg oder das Licht verschafft dem einfachen Menschen so seine Möglichkeiten, wenn er sie sinnvoll zunutzen weiß. Lassen wir es erstmal etwas heller werden."
Zan entnahm seinem Beutel einen kleinen glitzernden Stein, und hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Sein Farbenspiel zeigte Zan deutlich, das sie von schwarzer Magie umgeben waren. Er warf den Glitzerstein so hoch wie möglich in den Himmel, und sprach:
"Licht zu Licht und Schatten zu Schatten, möge das Gute das Böse ermatten."
Die Intensität des Lichtes was der Stein ausstrahlte erhöhte sich schlagartig, und als ob eine kleine Sonne aufgegangen war, erhellte sie das Firmament für einen kleinen Augenblick. Die schwarzen Wolken zerfaserten, rissen auf und wichen zurück. Dann war die Kraft des Steines erloschen, und die Helligkeit nahm ab, und es wurde wieder Dunkel.
Zan entnahm seinem Mantel eine kleine Phiole, öffnete den Verschluß und trank sie aus. Der Stärkeextrakt, den er durch die Exkremente der Schattenschlange durch einem Alchemisten herstellen ließ, tat seine Wirkung. Seine Körperkraft verdreifachte sich für zwei Stunden, und Zan begab sich zu dem Baumstamm, der garnicht so dick war. Suchte nach dem geeigneten Schwerpunkt für das Anheben, und schaffte es tatsächlich diesen in die Höhe zu stemmen. Dann warf er diesen in Richtung Wald, wo er zwei Meter vor den ersten Bäumen krachend zu Boden fiel. Zan grinste, als er schelmisch sagte:
"Auch die andere Seite hat ihre Kräfte. Allerdings bedarf es manchmal der Hilfsmittel und der Tränke. Aber wehrlos ist sie allemal nicht. Eure Auseinandersetzung geht mich natürlich nichts an, und ich werde mich neutral verhalten! Ich wollte nur aufzeigen, das man sich meinetwegen keine Sorgen machen muß, und ich als Mensch durchaus in der Lage bin, einiges auszuhalten. Also, wenn ihr etwas zu klären habt, nimmt auf mich keine Rücksicht."
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