Tadex trat fünf Kilometer weiter wieder aus dem Tor hinaus. Soweit reichten seine Fähigkeiten im Moment noch nicht, um weiter zu teleportieren. Kopfschüttelnd dachte er darüber nach was passiert war...allerdings nicht das eigentliche Geschehen, sondern viel mehr mit ihm.
Lange hatte er in Gefangenschaft gelebt, und kannte nichts anderes als die Dämonen, und aus der Ferne die Dämonenweiber, die mit ihren vorgetragenen Avancen, die Inhaftierten provozierten. Ein Teil dieser verruchten Angebote war sogar ehrlich gemeint von der Seite der Weiber, die stets eine unbändige Lust verspürten, doch die Wachen paßten zu genau auf.
Erst wenn man die Bedingungen erfüllte, konnte man im unterirdischen Paradies der Wollust frönen. Doch der Preis dafür für immer sein Seelenheil zu verlieren war einfach zu groß...
Tadex hatte gesehen, was mit den Gefangenen passierte, die dieser Schwäche schließlich erlagen. Sie wurden zu riesigen Insektenhaften Bestien, die den Dämonen dienten und ihren Frauen. Er war standhaft geblieben, und unterdrückte dieses Begehren. Dann gelang ihm die vorbereitete Flucht, und er war hier, in diesem Land namens Gondal angelangt.
Konnte man es ihm verdenken, das ihn diese zwei spärlich bekleideten Frauen, die er am Weiher beobachtet hatte, es angetan hatten. Schließlich war er, was diese Leidenschaft betraf ausgehungert, und sein Umgang mit den frivolen Dämonen war dabei sicher nicht förderlich. Zuoft hatten sie aus ihren Zellen, deren wildes Treiben als sogenannte Strafe mitansehen müssen. Tadex schüttelte diese Phantasien ab, und widmete sich wieder der Gegenwart.
Erst berührte ihn, die eine Amazone mit festem Griff, und zog ihn zu sich heran, das er ihren betörenden Körperduft unvermittelt einatmete. Dann schlug die andere ihn zu Boden, und setzte wie überein erlegtes Wild ihren Fuß auf seine Brust. Als er diese dann umwarf, und auf sie rollte, wobei er ihre Handgelenke auf den Erdboden presste, konnte er nur allzu deutlich ihre zwei prallen Brüste spüren. Die Position so auf ihr zu liegen, war für ihn und seine Beherrschung nicht ungefährlich, und so sprang er geschickt von ihr weg.
Etwas verführerisches und zugleich gefährliches ging von beiden Frauen aus, und eine Zeitlang Widerstand Tadex diesem Impuls. Das kurze gegenseitige Schweigen verschaffte ihm Luft, und zugleich die Erkenntnis, das er durch ihre dunkle Ausstrahlung sich hinreissen lassen könnte. Somit war die Flucht für ihn in diesem Augenblick die einzige Lösung, auch wenn sie als Feige angesehen werden würde. Was er indirekt hoffte, als die tatsächlich männliche Schwäche preiszugeben.
Auch gewahrte er in seinen Gedanken, eine andere Stimme, die bisher geschwiegen hatte...
< Na du Held, hast du deine Macht gespürt...wieso hast du nicht eine als Geisel mitgenommen?...Schwächling...aber gut, das du eine zumindest Fesseln konntest...Glaub mir, sie mochte es...zeig wer du bist und wer das sagen hat >... < Nein, du hast richtig gehandelt, bedenke du bist fremd in diesem Land, zeig deine guten Seiten, und bedenke das Licht sieht alles, versündige die nicht >...Tadex mochte diese Zwiegespräche nicht, und versuchte wieder die Klarheit in seinen Gedanken herzustellen.
Er blickte sich um, und konnte das Gewässer sehen, und links davon den besagten Weiher. Da irgentwo hielten sich die Drei auf, und wunderten sich sicherlich. Im Augenblick hatte Tadex seine Energien verbraucht, und konnte nicht weiter. Aber was machte er sich eigentlich Sorgen, denn schließlich hatte er sie fünf Kilometer weit abgehängt, und wie Zauberwesen hatten sie sich nicht verhalten. So lehnte er sich an einen Baum, und nahm die Erdstrahlen auf. Es würde dauern, und das Anzapfen von Erdenergie und -strömen kostete einerseits Kraft und anderseits eben Zeit...