Auf jedenfall eine gefährliche Gegend, schoss der Gedanke durch meinen Kopf. Hatte ich das nicht schon einmal erlebt? Nichts ahnend lief ich weiter. Was immer das blaue Etwas gewesen war. Es war selbst daran schuld mir in die Hände geraten zu sein oder nicht? Meine Hände waren immer noch ganz Warm von der Kraft die sie benötigten um das Ding zu erledigen. Hatte dieses Wesen eine Seite in mir geweckt, die ich selbst noch nicht kannte? Wie weit müsste ich noch gehen um zu erfahren, was ich in Erfahrung bringen wollte. Es musste doch einen Grund für all das geben, was mir an diesem Ort wiederfahren war. Ich konnte mich nicht mehr erinnen. Warum war ich damals in den Wald gelaufen? An meinem Rock und anüber meiner Bluse waren dieses ätzend stinkende blaue Zeug verteilt.
Wo bin ich hier nur hineingeraten? Nichts schien real und doch den Baum neben mir konnte ich anfassen Der Stamm besaß eine Rinde und die Rind fühlte sich rau an. Plötzlich schlug etwas gegen meine Beine und ich sah mit einer Lianenschnurr, die wie ein Gürtel um meine Hüftebefestigt war, ein Messer hängen Als ich in meine Rocktasche greife befindet sich immer noch die Perle darin. Wo verdammt noch mal bin ich?
Und als hätte ich es geahnt, kam auch promt die Antwort einer lieblichen Stimme. Du bist hier Cherie... und hier ...und das bist du auch. Die Blätter zu meinen Füssen erhoben sich und bildeten eine unüberwindbare Wand. Sie zeigten mich in verschiedenen Kleidungen immer den Jahrhunderten angepasst. Ein diabolisches Lachen umkreiste mich. Die Bilder rauschen an mir vorbei... über die Jahunderte hinweg ... als wären es nur Sekunden. mein Zeitgefühl muss mir abhanden gekommen sein. Trotzdem konnte ich mich von den Bildern nicht abwenden, die mich in all meinen Facetten und Formen zeigten. Das bin ich? Etwas mulmig ist mir schon zumute.Vielleicht ist es abermals ein Traum aus dem ich dann schmerzhaft erwachen würde. Mit den Finger an dem Hals von irgendetwas oder irgendwem.
Wähle eins aus! drängt mich die Stimme: Sei die Gestahlt, die du sein willst!
Was kann schon so schlimmes passieren. Meine eigenes Unwohlsein verdrängend, gebe ich mich den Verlockungen der von alt her vertrauten Stimme hin. Schließe meine Augen und bin im nächsten Moment in einem unscheinbaren Dorf... Bin ich hier nicht schon einmal gewesen?
Was soll ich hier? Ich blicke mich um. Durch den Nebel kann ich etwas erkennen. Es sieht wie ei Brunnen aus. Neben diesen steht ein Gefährt, welches ein Rad verloren hat und wieder davor steht eine Frau. Sie blickt zu mir hinüber. Ich mache wohl nicht gerade den zivilisiertesten Eindruck. War ich nicht eben noch im Wald gewesen? Ich schaue an mir hinab und erkenne, dass ich wieder eine reine, weiße Bluse anhabe und dazu passend einen langen Rock aus dunklen Material. Das Messer steckt in einer Scheide an meinem Gürtel.Während die Perle an meinen Hals baumelt und ein schicken Schmuck dort abbildet. Was war geschehen? Spielten mir meine Nerven erneut einen Streich? Wenn ja,sollten sie schnell damit aufhören. Doch dies alles fühlte sich so real an.
Starre nicht so! Hilf mir lieber!, fährt die Frau mich an.
Ich kenne sie nicht oder doch? Vielleicht früher einmal, aber jetzt. Wenn ich nur wüsste, welches Bild von mir, ich mir ausgesucht habe. Ich gehe zu ihr hinüber.
Die Achse ist gebrochen. So können wir nicht weiterreisen.
Ich befinde mich mit ihr auf einer Reise. Etwas skeptisch schaue ich auf die Achse. Dann auf die Sachen, welche sich auf dem Wagen befinden. Wenn ich nur wüsste, wohin wir unterwegs waren? Waren wir Vertraute oder reisten wir nur zufällig in die gleiche Gegend und hatten unterschiedliche Ziele. Sie lächelt mich an:Wie lange willst du noch Luftschlösser in den Himmel schauen. Suche nach einem Schmied oder irgendjemand der uns helfen kann. Muss ich denn alles alleine tun?
Nein. Natürlich nicht., antworte ich schnell, warum war dieser Wagen kaputt? Darüber könnte ich mir später den Kopf zerbrechen. Ich sehe auf eine der Hausterassen einen Mann stehen. Er ist breitschultrig und schaut immer wieder zu uns hinüber. Ich werde wohl bei ihm mein Glück versuchen. Ich gehe direkt auf ihn zu: Hallo? Können sie uns helfen unsere Wagenachse ist gebrochen und wir wollen heute noch weiterreisen. Es klang dringend. Würde er mich für ernst nehmen?
Dir helfe ich. Ihr nicht.Er machte eine abfällige Kopfbewegung in Richtung der Frau: Sie hat mir etwas gestohlen, was ich erst zurück haben möchte. Vorher lasse ich sie nicht weiterziehen. Das ist doch albern , rutscht es mir raus, bevor ich mir über die Worte im klaren bin. Warum verteidige ich sie? Ich kenne sie noch nicht mal. Was war nur mit mir los? Was war, wenn wir nur zufällig ein Stück des Weges in die selbe Richtung gingen...
Ist es nicht., antwortete er und spricht in meine Gedanken hinein Und es wäre besser für dich, wenn du dich nicht auf sie einlässt. Sie ist gefährlich und abgrundtief böse.
Warum holst du es dir nicht einfach zurück?
Weil ich es nicht kann. Sie muss es mir freiwillig geben.
Moment. Das heißt aber doch, dass du es ihr voher auch freiwillig gegeben hast.
Er duckste ein wenig herrum. So wie du es siehst, ist es nicht gewesen. Ich habe es ihr hinterher geworfen.
Um was handelt es sich denn? Eigentlich ist es mir egal, worum sich die beiden streiten. Doch ein inneres Gefühl sagt mir, dass ich nur mit diesem Wagen, dass Dorf verlassen kann. Also muss ich den Streit wohl schlichten. Er beugt sich hinuter zu mir und raunt mir ins Ohr: Mein Beil
Bei dem Streit ging es also um ein Beil.Was war denn an einem Beil bitte so wichtig, dass man darüber in einen Streit ausbrechen konnte. Ich wollte gar nicht erst tiefer graben. wer weiss, welche Abgründe sich dort auftun würden, dewegen ging ich wieder zu ihr hinüber.
Ohne viel umschweife sagte ich: Er will sein Beil zurück. Dann lässt er uns ziehen.
Da kann er lange drauf warten. Außerdem ist es nicht sein Beil. Es ist meins schon immer gewesen. Ich habe es ihn nur geliehen, bevor er so ein Tyrann wurde und jetzt habe ich es mir einfach von ihm wiedergeholt - Ende der Geschichte.
Nun hatte ich wirklich die Nase gestrichen voll. Bei den beiden handelte es sich um zwei Streithälse der übelsten Sorte. Warum wollte keiner nachgeben?
Ich probierte es mit: Wenn du nicht nachgibst, dann stehen wir morgen noch hier. Aber es klappte nicht.
Ich denke nicht nachzugeben. Es ist mein Beil.
Mein zweiter Versuch war ähnlich gelagert: Hör mal, wenn du ihm nicht das Beil zurückgibst. Dann hängen wir hier eine Ewigkeit fest und es scheint als wäre er der einzige in diesem Dorf, der uns helfen kann. Also sei so lieb und gib ihm das Beil zurück.
Nein so lieb bin ich nicht. Ich behalte das Beil.
Also musste ich wohl zum Äußersten gehen: Pass auf! Er hilft uns nur, wenn das Beil wieder in seinen Besitz gelangt und ich bin es leid zu betteln. Also gib ihm das verdammte Beil. Dann kannst du es dir morgen oder einen anderen Tag wieder von ihm zurückholen, wenn ich nicht mit dabei bin. Für eine kurze Sekunde blitzte etwas ihren Augen auf, wie eine stille Erkenntnis. Okay. Ich gebe dir das Beil und du gibst es ihm. Sie ging an den Wagen und holte eine zweiklingige Zwergenaxt hevor. Der Griff war mit kleinen Diamanten besetzt und um den Schaft der Waffe ringelte sich ein kleiner Drache in Form einer Skulptur. Die Waffe glühte grün auf, als sie sie mir überreichte. Ich nahm das Beil entgegen und wollte mich gerade in die Richtung des Mannes bewegen als...
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Doramae« (19. September 2013, 17:00)