Über Ferono weht ein warmer Sommerwind. Die letzten Regenschauer haben die ausgedörten, verwaisten Ebenen gerade so am Leben erhalten das sich an einigen Stellen spärliches Grün durch die verbrannte Erde wagt. Vertrocknete, aus dem Boden gerissene Sträucher werden von den sanften Winden wie Spielbälle über die Oberfläche geweht.
Viel viel Zeit ist in´s Land gegangen ...
Mamu betrachtet die Ebenen die die Festungsanlagen der DORON ASHONT umgeben. In der Ferne sind ein paar Zinnen ehemaliger, gut gerüsteter Burgen zu erahnen. Die dazwischenliegenden Dörfer u. kleineren Städte sind zum Teil verlassen, höchstens noch durch vagabundierendes Lumpenpack bevölkert und so für die wenigen Wanderer die es noch gibt zu unsicheren Orten gemacht.Vor jenen Stadtmauern, wo seinerzeit munteres Treiben und so manch bunte Waffenschau stattfand versanden die Burggräben und kein Wachmann grüßt freudig die Abgesandten anderer Städte. Es ist als wäre der schwarze Tod unterwegs im Land.
Mamu schaut zurück, über seine eigenen Reihen und kann auf den ersten Blick froh sein eine starke Wachmanschaft bei den DORON ASHONT zu sehen, ist jedoch auch sorgenvoll über die Tendenzen die sich durch Boten aus anderen Königreichen und Landen bis zu ihm getragen haben. Immer weniger alte Veteranen, die neben dem Kriegshandwerk noch ehrlicher Arbeit nachgehen gibt es. Immer mehr, zumeist jugendliche Selfmade-Millionäre in vergoldeten Rüstungen und Schatztruhen voller funkelnder Steine scharen Landsknechte um sich denen es nur um den Lohn, weniger um die Ehre geht. Mit Wehmut tragen die alten Veteranen ihre in vielen Schlachten errungenen Orden und Narben und verblassen dennoch gegen die über Nacht wie durch Zauberhand erstarkten "Neuen Ritter".
Mamu versendet schon seit langem berittenen Boten um diesem Trend entgegenzuwirken, um seine, noch starke Gemeinschaft, weiterhin anzuführen. ... leider gelingt es ihm zunehmend schwerer.
Mamu lehnt sich auf die starke Brustwehr, nimmt den Helm ab und wendet sein mit Falten zerfurchtes Gesicht etwas wehmütig über ein weites, ödes Land zu seinen Füßen.