Mohr im Hemd
http://de.wikipedia.org/wiki/Mohr_im_Hemd
Negerbrot
http://www.geri.at/index.php?/archives/7…um-Erdnuss.html
Geht es nach Alexander Pollak, Sprecher von SOS-Mitmensch, so haben der "Mohr im Hemd" und das Zigeunerschnitzel künftig auf den Speisekarten der heimischen Gastronomie nichts mehr verloren. "Wir unterstellen Wirten nicht, absichtlich jemanden herabzuwürdigen. Aber wir hoffen auf ein Zeichen des Respekts vor schwarzhäutigen Menschen oder Roma und Sinti", sagt Pollak. Nachteile für Wirte ortet er nicht. "Wir glauben, dass sich der Gast schnell umstellt."
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In Absprache mit SOS-Mitmensch hat die Fachgruppe Gastronomie der Bundeswirtschaftskammer jetzt in ihrem aktuellen brancheninternen Newsletter auch die Empfehlung weitergegeben, diskriminierende Speisebezeichnungen zu streichen. Aus dem "Mohr im Hemd" sollte beispielsweise ein Schokokuchen mit Schlag werden.
"Diskutieren kann man über alles, aber dann müssen auch alle Kochbücher oder Rezepte im Internet geändert werden", sagt Ludwig Graber, Sprecher der Kärntner Wirtshauskultur und Kirchenwirt in St. Stefan bei Finkenstein. Bei ihm findet man "Mohr im Hemd" auf der Speisekarte. "Da weiß der Gast genau, was er bekommt: eine spezielle Speise mit speziellen Zutaten, spezieller Zubereitungs- und Servierart." Von einem Schokokuchen mit Schlag könne man niemals auf "Mohr im Hemd" schließen. Graber meint, dass die Branche "andere Sorgen und Nöte hat" und dass es hier um "i-Tüpflerei" geht.
Dennoch: "Es kann für Wirtekollegen ein Denkanstoß sein. Wer will, kann Speisen ja umbenennen." Guntram Jilka, Fachgruppenobmann der Gastronomie in der Kärntner Wirtschaftskammer, meint, dass es in der Küche viele Fantasienamen gibt, die einfach Tradition haben. "Damit ist keine Diskriminierung von ethischen Gruppen verbunden. Für diskussionswürdiger halte ich es, wenn schwarzhäutigen Menschen der Zutritt in ein Lokal verwehrt wird", betont Jilka. Beim "Mohr im Hemd" hat der "Gast eine klare Vorstellung von dem, was er bestellt". Jilka verweist auf zahlreiche andere Speisebezeichnungen, die im Gegensatz zum "Mohr im Hemd" und zum Zigeunerschnitzel nicht für Aufregung sorgen: Scheiterhaufen, Besoffener Kapuziner, Götterspeise.