Mit zittrigen Beinen stand sie dann schließlich auf.
W...Wein? wiederholte Sae das Wort fragend. Sicher.. sicher habe ich Wein. Langsam kam Leben in ihren Körper zurück.
Sie hastete hinter den Tresen, öffnete die Schränke, zog zitternd genügend Gläser hervor, die guten, die sie vor ihren normalen Kunden versteckte. Sie hatten einen grünen Stilfuß und öffneten sich dann zu einem schwungvollen Weinkelch aus klarem Glas.
Hastig und flink - mit gekonnten Griffen - stellte Sae die Gläser auf den Tisch. Ich bin sofort bei Euch, Herr. Ich hole Euch den guten Wein.
So tat sie auch. Sie wuselte in ihr Hinterzimmer. Dort hatte sie einen großen Bocksbeutel roten Weines. Aus den besten Trauben eines befreundeten Winzers aus den Bergen.
Sie brachte ihn zum Tisch. Was sich als wirklich schwierig erübrigte, denn die Flasche war schwer. Schließlich saß sie, blickte den Hünen, der ihr zuvor den Weg versperrt hatte, bittend an. Würdet... würdet Ihr mir behilflich sein? Sie saß da, wie ein kleines Kind, dass nach einem Bonbon fragte.
Die Hände auf dem Schoß gefaltet, den Blick gesenkt. Sie wirkte schüchtern und fast verängstigt.
Endlich hatte sie Zeit, auf die Frage zu antworten.
Herr, Annas Vater. Er.. er hat sie nicht gut behandelt. Und dieser Conrad. Nun, soweit ich verstanden habe, will er Anna heiraten. Er hat sie mitgenommen.