Überrascht als Charlotte mich drückt hebe ich meine Augenbrauen und schaue sie von oben herab an und als sie rückwärts zur Tür geht und verlegen lachend durch die Tür schlüpft bleibe ich noch einen Moment, nach wie vor mit gehobenen Augenbrauen, stehen.
Hm,...
gebe ich nur von mir ehe ich mich zu den Stufen drehe und diese hinab steige.
Unten angekommen, gehe ich zur Küche, die um diese Uhrzeit dunkel und leer ist, und öffne den begehbaren Kühlschrank um nach etwas Essbarem zu suchen.
Da dieser stehts gut gefüllt ist, drehe ich mich mehrfach um meine eigene Achse, überwältigt von der Auswahl, und seufze schließlich auf nur um mit leeren Händen aus diesem heraus zu gehen.
Das Ausüben von Magie frisst meine Energie so schnell auf, dass ich bereits wieder unglaublichen Hunger verspüre und auch eine nervige Trockenheit in meiner Mundhöhle habe. Mit einem nach unten gerichteten Mundwinkel gehe ich zu einer anderen Tür, die ebenso in der Küche ist, und in den Weinkeller führt.
Dort unten suche ich nach einer billigeren Flasche Rotwein und mache mich wieder auf den Weg nach oben.
Ich bin gerade dabei die Tür hinter mir zuzumachen als sich meine Nackenhaare aufstellen und ich aus dem Augenwinkel etwas erkenne.
Mein Blick dreht sich sofort zu der Gestalt und ich bleibe in meiner Bewegung stehen.
Eine durchsichtige, schwarze Silhouette steht einige Schritte vor mir ohne sich zu bewegen. Falten bilden sich auf meiner Stirn und ich schließe die Tür nun vollends nur um mit einem Bogen um den Schatten herum zu gehen.
Nicht ganz wissend, wie oder ob ich überhaupt Worte an es richten soll, hole ich Luft und wollte gerade beginnen etwas zu sagen, als es plötzlich vorstürmt, seine Hände um meinen Hals legt und fest zudrückt. Durch die abrupte Attacke und der Wucht wie der Schatten auf mich zu lief habe ich vor Überraschung die Weinflasche los gelassen die laut auf den Granitfliesen zerspringt und pralle mitsamt ihm gegen die schwere Metalltür des Kühlschranks.
Schnell fasse ich die Armgelenke des Angreifers und bin freudig überrascht, dass ich nicht durch sie hindurch gleite und realisiere, mit was ich es hier zu tun habe.
Auf meinem verzogenen Gesicht mit gebleckten Zähnen zeigt sich ein triumphierendes Lächeln und mit Hilfe der restlichen Magie die sich noch in mir konzentriert hat, jage ich einen elektrischen Schock durch den Körper, der blaue Bögen den Weg entlang durch den Angreifer formt, woraufhin dieser sofort laut aufheult, seinen Griff von meiner Kehle löst und regungslos zu Boden fällt.
Keuchend und schwer atmend stoße ich mich von der Tür weg und schaue die Person, deren Illusionszauber sich aufgelöst hat, in der großen Wein-Pfütze liegend an.
Der Optik nach, war es ein junger Waldelf der sich langsam wieder zu bewegen beginnt und über den ich mich beuge, ihm bei der Lederrüstung hoch hebe und seinen Blick suche der noch nicht ganz da zu sein scheint.
Zeit zum aufwachen.
, sage ich mit dunkler Stimme und richte mich auf, dabei den jungen Mann mit mir ziehend und einige Zentimeter über den Boden hoch haltend.
Es dauert noch einige Sekunden bis er realisiert wo er wieder ist und als er seine Situation erkennt, beginnt er sofort wild zu zappeln und seine Hände um meiner Hand zuzudrücken oder einzelne Finger zu lösen damit er davon kommen kann.
Während ich ihn sich austoben lasse, forme ich die zerbrochene Weinflasche wieder zusammen die ich dann in der anderen Hand halte und sicherheitshalber auf den Tisch stelle. Und gerade als ich meine Augen von der Weinflasche zurück zu ihm wenden will, spüre ich einen Schmerz in meinem Unterarm der mir das Gesicht verziehen lässt, doch mein Griff gibt nicht nach.
Du kleiner Wurm.
, sage ich während ich den Schaft des Dolches umklammere und diesen aus meinem Unterarm ziehe.
Ich betrachte die Klinge in meiner Hand deren Form und Farbe ich sehr gut kenne. Den Dolch neben die Weinflasche gelegt, hole ich mit einer zur Faust geformten Hand aus und wollte gerade zuschlagen, als mich eine Stimme von der Tür zum Flur unterbricht.
HALT!
Verwirrt betrachte ich Anuruyn die schnell atmend durch die Küche kommt und an meinem Arm zieht in in dem ich den Burschen hochhalte.
Nicht ganz begreifend was sie von mir will, stelle ich den Elfen ab, lasse ihn los und trete einen Schritt zurück da sich meine rechte Hand mit dem Rücken zu mir zwischen mir und ihn drückt.
... bei den Geistern,...
beginnt sie schluchzend.
Alvo,.... was machst du hier?!
In ihrer Stimme liegt Freude die stark von Schmerz und Sorge überschattet wird. Der junge Elf scheint genau so verwirrt zu sein wie ich, doch liegt in seinem Blick auch eine gewisse Betretenheit die nur klarer wird, als ihn Anuruyn fest umarmt.
Es tut mir leid Schwester,...
Ich, Anuruyn und ihr kleiner Bruder sitzen im Teesalon.
Ich, mit überschlagenen Beinen, verschränkten Armen und einem düsteren Blick, ohne zu blinzeln auf Alvo gerichtet in einem Sessel, Anuruyn nach vorne gebeugt mit ihren Ellenbogen auf den Oberschenkeln und die Finger ineinander gehackt in einem Sessel neben mir, und der Junge, uns gegenüber auf dem Sofa, versteift und starr in seinen Schoß blickend.
Da absolut nichts nach seinem Plan lief und dazu auch noch seine Schwester aufgetaucht ist, war er sehr bereitwillig uns alles zu erzählen.
Wie sich heraus gestellt hat, ist er ein Anwärter für die Y'ffre die ihn alleine auf einen Auftrag zur Aufnahme in ihre Organisation geschickt haben um ihnen zu beweisen, dass er das Zeug zu einem Y'ffre hat. Zumindest war dies die Geschichte die sie diesem naiven Jüngling erzählt haben.
Edolin hat mir erzählt, dass du hier als Sklavin gehalten wirst.
Wer ist Edolin?
Edolin ist der Leiter der Y'ffre in Silvenar. Er macht nur interne Aufträge.
Anuruyns Bruder schaut von seinem Schoß hoch und wechselt seinen Blick zwischen mir und seiner Schwester.
Spätestens jetzt weiß ich, dass dem nicht so ist,... ich wusste nicht einmal dass ich mein Ziel in der Küche getroffen habe als ich attackierte,... ich dachte das wäre nur ein Bediensteter,... aber warum will man mich anlügen?
Ich und meine rechte Hand schauen uns gegenseitig an und sie setzt sich auf während ich seufzend meine Arme löse.
Du wurdest auf eine Selbstmord-Mission geschickt,... um mich wütend genug zu machen, alleine nach Silvenar aufzubrechen und höchstwahrscheinlich auf dem Weg dorthin in eine Falle zu laufen.
Die Bosmer streicht mit einer Hand übers Gesicht und schließt ihre Augen. Nach einiger Zeit meine ich dann
Ich hätte mir nicht gedacht, dass die Y'ffre so tief sinken und ein Familienmitglied als Köder benutzen.
Alvos Augen lösen sich nicht von seiner Schwester der abermals heiße Tränen das Gesicht hinab laufen.
Diese verdammten Bastarde.
, gibt sie nur leise von sich.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie glauben, dass du getötet wurdest,... das ist zumindest ein Vorteil den wir ausnutzen können.
Anuruyns Kopf hebt sich und sie dreht sich mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu mir.
Ihr habt recht,....
, sie wendet sich an Alvo.
Du bist doch seit du auf der Welt bist in Silvenar, nicht?
, die Mimik des Elfen wird zu Besorgnis.
Ja,...?
Dann weißt du sicherlich über einiges dort bescheid, oder?
,sein Blick wird noch besorgter.
... ja,...?
, Anuruyn rutscht an die Kante des Sessels und fixiert ihren Bruder mit einem durchdringenden Blick.
Sagt dir dann der Name "Spona" etwas?
der Junge verdreht seinen Kopf und schaut uns gequält an.
Oh man An,... mir gefällt nicht wo das hinführt.