Nachdem ich das Frühstück weggeschafft habe, folge ich Charlotte zu Oragub ins Zollhaus in dem die junge Frau bereits nach der strammen Orkfrau ruft nachdem sie hinter der Tür zum Lager hindurch gehuscht ist.
Keine Minute später, hört man das Gequietsche eines Mechanismus.
Ich lege meine Hand auf den Rücken meiner Schülerin und führe sie somit in einen Gang hinein von dem das Geräusch gekommen ist und wie aus dem Nichts, biegt Ora um eine Ecke in unseren Gang hinein, mit einem Fahrrad das sie vor uns stoppt.
Schönen Vormittag Charlotte, Meister Luzifer.
, nickt sie etwas und steigt komplett vom Drahtesel herab.
Ich habe Euch gestern vergessen zum zeigen, wie wir uns gewöhnlich durch das Lager bewegen. Zu Fuß würden wir viel zu lange brauchen um zu einem spezifischen Regal zu kommen.
Die Ork lächelt die Frau an und schaut dann zu mir.
Was kann ich für Euch tun?
Wie du weißt, kommt Fürstin Paninius aus Abral heute. Hast du nachgeschaut, was wir tauschen könnten? Ich hätte an die feinen Stoffe der Araneomorphae gedacht. Neben mir verwendet ohnehin keiner diese teuren Stoffe als Kleidung und für Rüstungen ist in der heutigen Zeit hier kein Nutzen mehr.
So als ob man einen Schalter umgelegt hätte, geht ein Licht auf in meinem Kopf und mache mir eine mentale Notiz, Atrica, eine der Königinnen dieses Arachnidenvolkes, einen Besuch abzustatten. Zu meinem Glück ist das Königreich dieser Spinnenleute, Araneomora, nicht sehr weit von Vaalenwald entfernt. Gerade einmal zwei Stunden mit dem Pferd nach Osten.
Diese Leute treiben Handel hauptsächlich mit ihren äußerst feinen und äußerst robusten Stoffen, den sie aus ihrer Spinnenseide fertigen.
Nicht alle Arachnoiden fertigen Stoffe an, doch mit den Menschen, gehören diese Leute zu den am weitesten verbreiteten Lebensformen die es auf dieser Welt gibt. Allerdings ganz im Gegensatz zu den Menschen, leben diese sehr zurück gezogen und in Höhlen im Hochgebirge oder in Lebensfeindlichen Einöden wo sonst nur wenig Kreaturen überleben würden.
Jahrhunderte bevor Vaalenwald zu dem heutigen Vaalenwald wurde, gehörte dieses Gebiet zu einem Reich das es schon lange nicht mehr gibt und in andere Völker assimiliert wurde. Als jenes Reich seine letzten Atemzüge machte, sind seine Nachbarn und andere Reiche über dieses hergefallen wie die Geier über ein frisch gestorbenes Tier da es (neben der Magie) reich an Mineralien, exotischen Lebewesen und fruchtbarem Boden ist. Ein spezifisches Königreich machte allen anderen Teilnehmern in diesem Krieg bewusst, dass nur sie als Gewinner heraus kommen würden und jenes Stück Land, das von Magie nur so sprudelte, für sich einnehmen und komplett ausschlachten würden bis nur noch nutzloses Brachland zurück blieb. Jenes Königreich war das Reich der Altmer. Ihr reges Interesse an allem Magischen war immer schon gewaltig und ihr Wunsch, ihre eigene Magie zu verstärken und mit solchen Methoden zu erweitern, ebenso. Das ist mit unter einer der Hauptgründe, warum sie mir bereits zu jener Zeit schon ein Dorn im Auge waren.
Dazumal interessierte ich mich gleich wenig für Politik wie heute auch noch, doch manchmal haben machtvolle Kreaturen nicht diesen Luxus sich einfach aus dem Weltgeschehen herauszuhalten weshalb ich beschlossen habe, mich mit den verfeindeten Territorien zu treffen und ein Abkommen zu machen, dass dieses Gebiet niemandem zusteht und die lebenden magischen Kreaturen in Frieden gelassen werden.
Alle von ihnen waren einsichtig und bereit, das Abkommen zu unterzeichnen, alle bis auf die Altmer. Die weigerten sich.
Der Krieg flammte erneut auf und ich habe mich mit den übrigen Völkern beraten um den Schutz Vaalenwalds zu gewährleisten. Einer meiner Wege führte zu den Spinnen, zu den Araneomorphae, die mir einen Wams aus Spinnenseide kreierten in dem Magie mit eingewoben wurde was mich nicht nur von gewöhnlichen Waffen und Projektilen schützte, sondern auch von Magie.
Und so, mit Waffen und Rüstung aus Aetherium, von Zwergen geschmiedet, trat ich vor die Altmer. Das Abkommen versichernd, dass die anderen Reiche sich nicht einmischen würden, ging ich mit Dutzenden der übrigen Völker (darunter die Schwester-Stämme der Araneomorphae), die meiner Sache helfen wollten, in den Krieg gegen das Volk der Hochelfen.
Dazumal, waren die Altmer noch nicht so stark wie heute, doch für eine einzelne, unsterbliche Kreatur, wäre es unmöglich gewesen sie endgültig zurückzuschlagen. Mit Hilfe mächtiger Wesen, die ebenso in den Arkanen Künsten bewandert waren, war die Schlacht kein größeres Problem und dauerte in etwa eine Woche an.
In diesem Krieg erfuhr ich, dass Aetherium Magie nicht nur bannt und reflektiert, sondern auch, dass ich mit Aetherium stark verletzt und außer Gefecht gesetzt werden kann.
Nach dem Kampf war uns klar, dass die Hochelfen weiterhin versuchen würden, ihre Hände an Vaalenwald zu bekommen weshalb ich vorschlug, dies ein unabhängiges Reich zu machen, was ich dann auch tat. Mit der nach wie vor erhaltenen Unterstützung der übrigen Reiche die mir dazumal in den Krieg gefolgt waren, ist Vaalenwald ein ökonomisch blühendes Fürstentum mit stätig steigendem Einfluss.
Selbst wenn es noch einmal zu so einer tragischen Situation kommen würde, habe ich uralte Verträge, die mir garantieren, dass diese Reiche mich unterstützen werden.
Dieses Ereignis war der Grund weshalb mich die Altmer hassten und ich auf deren "Abschussliste" stand, was sie mir bereits mehrfach bewiesen hatten. Dieses Ereignis war auch der Grund, weshalb sie wussten, dass ich zu keinen der anderen bisher gesehenen Wesen gehörte und eigentlich sechs Flügel besaß.
Die Rüstung, meine Waffen (die aus einem Kurzschwert, einem Speer, Bogen und Pfeilen bestand) und den Wams wurden von mir in einem hohen gläsernen Display in meiner öffentlichen Bibliothek aufbewahrt, doch musste man in einen spezifischen Bereich gehen, der der alten Geschichte dieses Reiches und jenes davor gewidmet war.
Oragub hielt ihren Kopf etwas schräg, hatte ihre Arme in einander verschränkt und dachte nach.
Wir haben immer einen Überschuss an Stoff da, und da Ihr, wegen was auch immer, keinen Kupferling dafür zahlen müsst, wäre dies vielleicht ein guter Anfang. Ich würde aber dennoch mit Königin Ati,... Atro,....
Königin Atrica.
Ja genau die. Ich würde mich noch einmal mit ihr darüber unterhalten und gegebenenfalls zusätzliche Ware kaufen denn ich bin mir sicher, dass sie ihren Handel nur nach Osten ausgebreitet haben. Das könnte für sie und für Euch äußerst lukrativ sein.
Die Worte der Orsimer abwiegend, nicke ich anschließend.
Du kannst ja nach Araneomora reisen und direkt mit ihrer Durchlaucht sprechen. Wir haben nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis miteinander.
Man konnte sichtbar den Schauder den es Oragub durchfuhr an ihrem Gesicht und der Körperhaltung erkennen und sie schüttelte den Kopf.
Nein,... lieber nicht,... ich mag diese,... Krabbeltiere... nicht besonders,....
Ich muss schmunzeln als ich die riesige Frau vor mir so sehe. Diese "Krabbeltiere" waren keine kleinen Spinnen wie man sie überall vorfinden konnte. Sie waren mehrere Meter groß und weisen einen humanoiden Oberkörper, ähnlich den Zentauren, auf der in einen Spinnenkörper übergeht.
Nun gut. Dann werde ich einen anderen Repräsentanten schicken. Leider weiß ich noch nicht, wann die Fürstin hier antreffen wird. Ich werde jemandem nach dir senden. Bring bitte jeweils ein Bündel der verschiedenen Spinnenseide mit damit wir es ihr präsentieren können.
Oragub nickt und weiß was sie zu tun hat und ich drehe mich zu Charlotte.
Ich lasse euch beide nun alleine.
Mit einer knappen Verbeugung drehe ich mich auf dem Absatz um und gehe aus dem Lager hinaus zurück in den Palast.