Ich hänge gerade den Schürhaken zurück an den Ständer als die Tür zum Salon aufgeht und meine Gäste mit dem Diener eintreten, der sofort wieder verschwindet und die Tür hinter sich zu macht.
Nachdem sie sich hingesetzt haben, mache ich es mir gegenüber Aponte auf dem Sofa gemütlich, wobei ich die Teekanne nehme und beginne die Tassen zu füllen.
Die Anspannung vom Grafen hängt im Raum wie eine dicke unangenehme Wolke die man zerschneiden könnte, doch spreche ich noch kein Wort, denn ich lasse mir von jemandem wie ihm in meinem eigenen Haus sicherlich keine Zeit vorgeben, wann ich was tue oder sage.
Die Tassen gefüllt, stelle ich die Kanne wieder auf den Untersetzer und nehme mir meine, ehe ich mich zurück lehne und die Beine überschlage.
Mein Blick ist auf Basil gerichtet und mein Lächeln ist verschwunden.
Weswegen habt Ihr Charlotte so übereilt hier her geschickt, ohne jegliche Anfrage oder Abklärung mit mir?
Veldrin hat es geschafft, Hidalgo so hin zu treiben, dass sie sich besser positionieren kann um den Wind auszunutzen indem sie Charlottes Unterhemd gegen diesen haltet und das Pferd den Geruch wittern kann.
An der Grenze zum Wald, steht sie nun und kramt das Kleidungsstück aus ihrer Tasche, doch während sie das tut, spürt sie, dass der Wind umschlägt und nun ihr ins Gesicht weht.
Fluchend beeilt sie sich und lauft den Rand in Richtung Koppel hinab ohne wirklich auf die Tiere zu achten. Als sie sich abermals neu positioniert hat, blickt sie wieder auf und sieht eines der Pferde auf einmal direkt vor ihr. Mit hochgestellten Ohren, kommt es vorsichtig näher um zu sehen, was diese eigenartige Person da macht.
Hallo du Schöne,...
, spricht die Dunkelelfin mit ihrer sanften Stimme und einem warmen Ton darin als ihre Überraschung sich gelegt hat. Sachte haltet sie ihre Hand der Stute entgegen und schaut an dieser vorbei und sieht, dass auch die anderen Pferde, darunter Hidalgo, ihre Aufmerksamkeit zu ihr gewendet haben.
Möchtest du einen Apfel?
Veldrin nimmt einen Apfel aus der Tasche und schneidet diesen mit einem ihrer Messer in halb. Sie nimmt einen kleinen Bissen von der Frucht und haltet es schließlich der Stute hin, die den Apfel natürlich sofort aus der Handfläche nimmt. Wie gehofft, kommen nun auch die übrigen Tiere zu ihr um zu sehen was genau da los ist.
Da es mehr Pferde waren als sie an Köder mit hat, geht sie zwischen den einzelnen Reittieren hindurch um zu Hidalgo zu kommen, dem sie eine ganze Karotte hin haltet.
Als der Hengst diese genommen hat, haltet sie auch Charlottes Unterhemd hoch zu seinen Nüstern.
Ich komme um dich zu Charlotte zu bringen mein Guter.
So als ob eine Biene ihn aufgeschreckt hat, fängt er an sich auf die Hinterläufer zu stellen und Lärm zu machen, woraufhin die Drow schnell die Arme hoch hebt.
Sssch! Ist schon gut! Beruhige dich!
Sie wiederholt sich für mehrere Male bis Hidalgo sich tatsächlich wieder beruhigt hat, wenngleich er noch unruhig herum tänzelt. Sein Verhalten hat die anderen Tiere etwas verscheucht, die nun von einigen Metern Entfernung die beiden beobachten.
Ist schon gut, Hidalgo,...
, Veldrin streichelt ihm sanft die lange Stirn, während sie ihn unter dem Kiefer krault.
Willst du zu Charlotte?
, seine Ohren sind nach wie vor nach vorne gerichtet und in seinen Augen sieht man ein Feuer als sie Charlottes Namen ein weiteres mal nennt.
Dies nimmt Veldrin als Zustimmung auf und beginnt dem Hengst das Zaumzeug anzulegen, das sie vorhin aus dem Stall genommen hatte.
Auf einen Sattel muss verzichtet werden, denn sie nimmt sich ohnehin schon genügend Zeit als sie es hat, doch möchte sie es vermeiden, das Pferd zu erschrecken oder gar weh zu tun.
Die Zügel angelegt, führt Veldrin Charlottes Pferd der Waldgrenze entlang, bis sie, etwas weiter von den Koppeln entfernt, den schmalen Trampelpfad erreicht haben und in den Wald hinein tauchen.
Als die Dunmer diesen entdeckte, hatte sie ihn etwas erkundet um zu sehen, wie gut besucht dieser war und allem Anschein nach, war er wohl seit längerem vergessen, denn einige Wurzeln, hatten sich das Stück wieder zurückerobert, wenngleich nicht viele, weshalb sich Veldrin keine Sorgen um Hidalgo machen muss indem er sich vielleicht ein Bein bricht.
Kurz blickt die Frau durch die Baumkronen um den Sonnenstand zu sehen.
Es war bereits früher Abend.