Ein Pfeilhagen fliegt hinter ihm her, doch gewinnt Chirdas so schnell an Höhe, dass keines der Geschosse sein Ziel erreicht. In sicherer Höhe kreist er und sieht, wie die Krieger die kurze Verwirrung, die er gestiftet hat, nutzen um auch eines der Hauptschiffe in Brand zu setzen. Die Angreifer scheinen einzusehen, dass es wohl nichts wird mit dem Überraschungsangriff und dem schnellen Überrennen des Landes. Am Strand richten sie sich für die Nacht ein und in der hereinbrechenden Dunkelheit kann er immer mehr Feuer brennen sehen. Scheinbar war die gesamte Bevölkerung von Gondal zur Küste geeilt um ihr Land zu verteidigen.
Er spürt, dass Chirdas erschöpft ist, denn der lange Erkundungsflug alleine war schon anstrengend für die junge Drachendame gewesen. Er sucht sich einen Platz weiter im Landesinneren und landet dort.
An seinen Drachen gelehnt schläft er ein. Sie würde ihn schon warnen, wenn sich jemand nähert.
Als er am nächsten Morgen aufwacht und zurück zur Küste fliegt sieht er das riesige Heer, welches sich am Strand gesammelt hat. In der Nacht scheinen noch mehr Boot angelandet zu sein und so weit das Auge reicht sieht er Krieger und ihre Hunde.
Doch sorgte der Anblick nicht dafür, dass die Bewohner Gondal erstarrten. Nein, je stärker der Gegner, um so angriffslustiger zogen sie in den Kampf.
Auch jetzt fanden überall die Küste entlang Kämpfe statt, doch bemerkt er auch, dass sie sich auf weitere Angriffe von Drachen vorbereitet hatten. Feste Geschosse, mit großen Pfeilen bestückt waren aufgebaut worden und zielten in den Himmel, nur darauf wartend, dass er erneut angreifen würde.
Doch Chirdas war kein alter, schwerfälliger Kriegsdrachen. Sie war noch jung und deutlich kleiner, als die alten Drachen und sie war wendig und schnell. Nicht so stark und ausdauernd wie die Alten und auch ihr Flammenstoß war nur ein kleines Flämmchen im Vergleich zu denen der Alten. Doch hier, alleine, war Wendigkeit und Geschwindigkeit besser als Kraft und Ausdauer.
Er kreist über dem Lager und sieht, wie die Pfeile ausgerichtet werden. Ein besonders eifriger Krieger schießt bereits einen Pfeil ab, doch ist er noch viel zu hoch, als das er ihn erreichen würde. Ihm jedoch zeigt dies in etwa die Reichweite der Pfeile und er bemerkt auch, dass sie einige Zeit benötigen um einen neuen Pfeil Abschussbereit zu machen.
Er grinst und versenkt sich in Chirdas, ihre Gedanken sind seine Gedanken und seine die Ihren. Er fühlt die Luft unter ihren Schwingen und das Feuer in ihr.
Gemeinsam stürzen sie sich hinab, ändern schlagartig die Richtung, als sie in Reichweite der Pfeile kommen und spüren, wie diese an ihnen vorbeifliegen.
Ein Flammenstoß zerstört eines der Geräte und die Krieger, die in der Nähe stehen zerfallen zu Asche als der heiße Atem des Drachen sie trifft. Er spürt, dass ein kleiner Pfeil eines Bogenschützen sich in Chirdas Bein bohrt und hört sie aufschreien, doch ist das wohl eher Wut als Schmerz.
Übers Meer fliegt sie davon und gewinnt wieder an Höhe bis sie außer Reichweite ist.
Erst dann lenkt er sie wieder ins Landesinnere, wo sie landet. Er steigt ab und zieht ihr den Pfeil heraus, der kleine große Wunde hinterlässt.
Geh dir was zu Fressen suchen, ich werde solange auf dem Boden kämpfen.
Zu Fuß geht er zurück zum Kampfgeschehen, welches sich mittlerweile die ganze Küste entlang ausgebreitet hat.